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Trump will sich zu den Rahmenbedingungen der Steuerreform äußern - National-Bank Kolumne

24.04.2017 09:09 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die erste Runde um die Wahl des neuen französischen Präsidenten ist beendet. Bei einer Wahlbeteiligung von um 80% setzten sich Emmanuel Macron und Marine Le Pen gegen alle anderen Mitbewerber durch. Und immerhin lagen die Umfragen, die bis kurz vor der Wahl durchgeführt worden waren, auch einmal richtig. Insgesamt war überaus große Erleichterung zu spüren, dass es nicht zu einer Abstimmung am 7. Mai zwischen zwei Extremen kommen wird. Der beste Gradmesser dafür ist sicher der Euro, der gegen alle wichtigen Währungen teils deutlich an Wert gewonnen hat. Allerdings haben die Extreme zusammen mehr als 40% der Stimmen erhalten. In die Stichwahl geht Macron jedoch als deutlicher Favorit, denn bereits kurz nach Bekanntgabe haben zahlreiche unterlegene Präsidentschaftskandidaten die Franzosen dazu aufgefordert, ihm ihre Stimme zu geben. Es sieht also ganz danach aus, als ob ein weiterer politischer Stolperstein in Europa aus dem Weg geräumt werden kann. In jedem Fall benötigt der Sieger der Präsidentschaftswahlen eine politische Mehrheit im französischen Parlament, damit die entsprechenden Vorstellungen aus dem Wahlprogramm auch umgesetzt werden können.

Vermutlich werden die Investoren jedoch schnell wieder zur Tagesordnung übergehen. Am Freitag gab es am Abend gute Nachrichten für Portugal. Die kanadische Rating-Agentur DBRS hat das Investment Grade-Rating des Landes bestätigt, so dass die EZB weiterhin Anleihen des Landes ankaufen lassen darf. Außerdem wurde aus dem Weißen Haus gemeldet, dass im Laufe der Woche, wahrscheinlich am Mittwoch, Rahmenbedingungen für die geplante Steuerreform bekannt gegeben werden sollen. Zugleich müssen Republikaner und Demokraten jedoch relativ schnell Einigkeit über die Bedingungen für die Anhebung der Verschuldungsobergrenze der USA finden. Ansonsten drohen nämlich bald Einschränkungen in der öffentlichen Verwaltung. Angeblich sollen bereits ab 29. April erste öffentliche Einrichtungen schließen, sollte es bis dahin keinen Kompromiss geben. Ein zentraler Streitpunkt zwischen den Verhandlungsführern der beiden Parteien ist die Finanzierung der Mauer zu Mexiko. Während die Republikaner dafür bereits erste Mittel genehmigt bekommen wollen, lehnen es die Demokraten kategorisch ab.

Konjunkturdatenseitig haben die vorläufigen Markit Einkaufsmanagerin-dizes, die am Freitag veröffentlicht worden sind, das bekannte Bild bestätigt: Das Wirtschaftswachstum im Euroraum wird sich in den kommenden Monaten fortsetzen. Der Ifo-Geschäftsklimaindex dürfte das ebenfalls bestätigen. Möglicherweise sind die deutschen Unternehmer wegen der weiterhin drohenden Handelsrestriktionen mit den USA etwas skeptischer. In der Abschlusserklärung des IWF-Treffens am Wochenende wird bspw. die sonst übliche Floskel zur Bekenntnis gegen Protektionismus nach Medienberichten fehlen.

Der Bund Future dürfte auf die Wahl heute Morgen mit deutlichen Kursverlusten reagieren. Europäischen Risiken dürften dagegen erst einmal gesucht sein. Davon dürfte der erstarkte Euro die Investoren nicht abhalten. Im Tagesverlauf sollte der Bund Future sich zwischen 160,50 und 162,00 bewegen. Stützend sollten Aussagen aus der EZB sein, wonach erst in der zweiten Jahreshälfte über das weitere Vorgehen hinsichtlich QE diskutiert werden soll. Dennoch gab es für die Emissionen von Anleihen bzw. Linker sicher schon bessere Zeitpunkte. Das dürften Belgien und Italien heute Morgen spüren. Die französischen Geldmarktpapiere dürften gut aufgenommen werden. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,26 und 2,39% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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