4investors Exklusiv

Aktien

Branchen- und Themenspecials

Ihre privaten Finanzen

4investors News

Frankreich: Macron klopft an den Élysée-Palast - VP Bank Kolumne

24.04.2017 08:22 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die erste Runde der französischen Präsidentschaftswahl ist Geschichte: Emmanuel Macron kann sich gegenüber seiner Hauptkonkurrentin Marine Le Pen mit leichtem Vorsprung behaupten. Die Demoskopen lag dieses Mal richtig. Behalten die Meinungsforschungsinstitute erneut Recht, kann sich Macron Hoffnungen auf einen Sieg machen.
 
Erstmals seit dem Bestehen der fünften Republik kommt es im zweiten Wahlgang zu einem Wettstreit ohne Beteiligung eines Sozialisten oder Konservativen. Auch wenn sich die Meinungsforschungsinstitute weitgehend einig sind, ein Wahlsieg von Emmanuel Macron sollte nicht als in Stein gemeißelt betrachtet werden. Dies lehrt nicht nur der unerwartete Pro-Brexit-Ausgang des britischen EU-Referendums und der Wahlsieg Donald Trumps zum US-Präsidenten, sondern auch die rein rechnerische Seite. Je besser es Marine Le Pen im zweiten Wahlgang gelingt ihre eigenen Wähler zu mobilisieren, desto besser stehen ihre Siegchancen. Noch ist auch nicht klar, für wen sich die Wähler des im ersten Wahlgang voraussichtlich viertplatzierten Linkspopulisten Jean-Luc Mélenchon entscheiden werden.
 
Ein Wahlsieg Macrons am 7. Mai könnte die EU und die Eurozone stärken. Macrons Reformagenda setzt auf ausgeprägte wirtschaftsliberale Elemente, gleichzeitig soll allerdings die Unterstützung für Menschen mit schlechten Chancen auf dem Arbeitsmarkt gezielt ausgebaut werden. Möglicherweise kann Macron mit dieser Politik tatsächlich der streikfreudigen französischen Bevölkerung einen neuen wirtschaftspolitischen Kurs schmackhaft machen.
 
Ein Wahlsieg des Front National wäre wohl der Anfang vom Ende der EU und damit auch der Währungsunion. Marine Le Pen will Frankreich aus der EU führen, beziehungsweise zumindest eine weitreichende Reformierung des Staatenbündnisses erreichen. Ihr Wahlprogramm sieht nicht nur radikale Schritte zur Bekämpfung der angeblich außer Kontrolle geratenen Überfremdung und eine massive Aufrüstung von Polizei und Militär vor. Viele Punkte sind dabei mit den heutigen Statuten der EU unvereinbar.
 
Das am 7. Mai zur Wahl stehende politische Spektrum könnte kaum extremer sein. Der bevorstehende zweite Urnengang ist kaum an Spannung zu überbieten.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der VP Bank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

4investors-News - VP Bank

DGAP-News dieses Unternehmens