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IWF erhöht die Wachstumsprognose - National-Bank Kolumne

19.04.2017 08:29 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Das Tagesereignis am gestrigen Handelstag war ohne Zweifel der Auftritt der britischen Premierministerin gegen Mittag vor der Presse: Sie will sich mit der Einberufung von Neuwahlen sowohl die eigene Legitimation für das Amt als auch ihren EU-Austrittskurs von der britischen Bevölkerung holen. Nun hätten die Gegner des Brexits noch einmal eine Chance, gegen den Kurs der Regierungschefin zu stimmen, indem sie am 8. Juni ihre Stimme an eine europafreundliche Partei geben. Dadurch ist dann ein immer wieder diskutiertes zweites Referendum zu diesem Thema hin-fällig. Man sollte jedoch nicht übersehen, dass es Überraschungen geben kann. Die Erfahrungen von David Cameron mit dem Ausgang des Referendums sollten nicht in Vergessenheit geraten. Der Brexit-Seismograph, das GBP, legte gegen den EUR jedenfalls kräftig an Wert zu, obwohl derzeit die Chancen auf eine Änderung des EU-Austrittskurses sehr gering sind.

Fast wären andere Ereignisse völlig in den Hintergrund gedrängt worden: Der IWF stellte mit Beginn der Frühjahrstagung seinen World Economic Outlook vor. Die IWF-Chefin hatte vor einige Tagen bereits Hoffnung auf eine Erhöhung der Wachstumsprognosen gemacht und von einer „beschwingten“ Weltwirtschaft gesprochen. Was ihr Chefökonom dann jedoch präsentierte, fiel eher enttäuschend aus: Die Wachstumsprognose für das laufende Jahr wurde um 0,1%-Punkte nach oben revidiert und für 2018 unverändert gelassen. Außerdem nimmt die Darstellung der Risiken für den wirtschaftlichen Aufschwung breiten Raum ein („risk are tilted to the downside“, ein Satz, den jeder der die Auftritte von Mario Draghi bei den Pressekonferenzen der EZB verfolgt, nur zu bekannt ist). Auf der Tagung wird Griechenland ebenfalls thematisiert werden. Die IWF-Chefin machte gestern ihre Haltung dazu noch einmal klar: Ohne Schuldenerleichterungen für das Land keine finanzielle Beteiligung des IWF. Dementsprechend ist es trotz anders lautender Bekundungen bis zu einer Einigung auf Auszahlung einer nächsten Tranche aus dem Stützungspaket ein langer Weg.

Die US-Konjunkturdaten spielten gestern kaum eine Rolle. Das dürfte sich heute jedoch ändern. Dem Lagebericht aus den einzelnen Fed-Distrikten dürfte man entnehmen können, dass sich die Situation am US-Arbeitsmarkt zusehends anspannt, dass es Lohnsteigerungen gibt, die Immobilienpreise weiter zulegen und dass sich die Aktivität im verarbeitenden Gewerbe belebt. All das wird den US-Notenbankern zusätzliches Futter für die Fortsetzung ihres aktuellen geldpolitischen Kurses geben. Es wird zwar keine erneute Diskussion über einen vierten Leitzinsschritt im laufenden Jahr aufkommen. Doch auszuschließen ist das nicht. Vermutlich rückt nach der Veröffentlichung des Beige Books der nächste Zinsschritt im Juni wieder näher. Die US-Notenbanker hatten weder gestern noch werden heute etwas Neues zu berichten haben.

Der Bund Future sollte gut behauptet in den Tag starten. Neben den be-reits beleuchteten Themen wird die Wahl in Frankreich den Bund Future eher stützen. Außerdem bleibt die US-Berichtssaison im Fokus. Hier wurde gestern einmal mehr deutlich, was das Verfehlen von Erwartungen bedeutet und wie hoch die Erwartungen sind. Der Bund Future sollte sich zwischen 163,15 und 164,60 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,13 und 2,32% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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