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Die geopolitischen Risiken sind nicht kleiner geworden - National-Bank Kolumne

18.04.2017 09:11 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Heute werden die europäischen Kapitalmärkte erst einmal die Fülle an Konjunkturdaten der letzten Tage zu verarbeiten haben. So hat der vorläufige Wert des Konsumentenvertrauens der Uni Michigan aufgrund der besseren Lagebeurteilung zulegen können. Der Anstieg der Konsumentenpreise fiel nicht so aus, wie es geschätzt worden ist. Hier dürfte sich zwischenzeitlich der etwa geringere Energiepreisanstieg bemerkbar gemacht haben. Trotzdem liegen die Jahresraten um oder bei 2%. Dementsprechend wird sich an der Geldpolitik der Fed kaum etwas ändern. Die Einzelhandelsumsätze enttäuschten dagegen, denn der deutlichere Anstieg im März ist vor allem auf die Reduzierung des Februarwertes zurückzuführen. Die Konsumenten bleiben trotz ausgezeichneter Stimmung zurückhaltend. Außerdem machen, darauf deuten jedenfalls die Quartalsberichte der Geschäftsbanken hin, die bislang ihre Ergebnisse für Q I veröffentlicht haben, sie kaum Gebrauch von den Möglichkeiten, die die gestiegen Immobilienpreise bieten. In der Vergangenheit haben die Konsumenten nämlich gestiegene Immobilienpreise dazu genutzt, ihre Verschuldung hochzufahren und zu konsumieren. Die Verbraucher scheinen insgesamt vorsichtiger geworden zu sein. Neben der Erfahrungen aus der letzten Immobilienkrise dürfte die Ungewissheit über den künftigen Kurs der US-Administration für Zurückhaltung sorgen. Außerdem droht in der öffentlichen Verwaltung wieder einmal Stillstand, sofern sich im Kongress nach der Osterpause nicht sehr schnell auf eine Anhebung der Verschuldungsobergrenze geeinigt wird und danach sah es zuletzt überhaupt nicht aus.

Die BIP-Daten für Q I 2017 in China wurden ebenfalls bekanntgegeben. Das Wachstum fiel mit 6,9% etwas kräftiger aus, als es erwartet worden war. Zugleich zeigten sich die Konsumenten ausgabefreudig. Allerdings findet man in den Werten einmal mehr den staatlichen Einfluss wieder. Die zusätzlichen Infrastrukturmaßnahmen haben einen unübersehbaren Anteil am Wirtschaftswachstum.

Außerdem dürfte die geopolitische Lage nicht ohne Wirkung auf die Investoren sein. Durch das Abstimmungsergebnis in der Türkei wird die Lage in Europa nicht einfacher. Zudem darf nicht übersehen werden, dass das Land NATO-Mitglied ist. Hier muss nach politischen Antworten gesucht werden. Die erste Runde der Präsidentschaftswahlen in Frankreich ist ebenfalls nicht mehr fern. Das dürfte ebenfalls dazu beitragen, dass die Investoren sich eher in Zurückhaltung üben werden, auch wenn die US-Berichtssaison bislang vor allem positive Überraschungen produziert hat. Die Erwartungen an die Unternehmen sind jedoch entsprechend. Daher werden die Investoren die Berichtssaison genau im Blick behalten.

Gerade im Hinblick auf das geopolitische Umfeld sollten Bunds weiterhin gesucht sein. Die Dynamik der Aufwärtsbewegung lässt jedoch nach. Daher dürfte der Bund Future kaum geändert in den Tag starten. Die Investoren dürften erst einmal nach Orientierung suchen. Die Emissionen aus dem Bond- und Geldmarktbereich werden die Kapitalmärkte vor keine Aufnahmeprobleme stellen. Im Tagesverlauf könnte der Bund Future jedoch abbröckeln. Er sollte sich zwischen 162,75 und 164,15 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,18 und 2,38% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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