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US-Präsident Donald Trump: Ein politisches Chamäleon - National-Bank Kolumne

13.04.2017 09:00 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: autsawin uttisin / shutterstock.com.

Nach dem gut behaupteten Start in den gestrigen Handelstag ließen die Verluste beim Bund Future nicht lange auf sich warten: Die Emissionsflut aus dem Euroraum brachte ihn am Vormittag erwartungsgemäß unter Abgabedruck. Nachdem die Anleihen aus Deutschland, Irland, Italien und Portugal platziert waren, konnten sich die Notierungen erholen. Das galt jedoch nur bedingt für die französischen OATs: Die Aussicht darauf, dass es zu einer Stichwahl am 7. Mai zwischen zwei politischen Extremen kommen könne, verschreckte die Anleger. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass eine französische Präsidentin / ein Präsident das Parlament benötigt, um Vorhaben umzusetzen. Und hier sind starke Zweifel angebracht, dass es nach der Parlamentswahl Ende Juni entsprechende Mehrheitsverhältnisse geben wird.

Heute Morgen wurden Daten aus China veröffentlicht: Die Importe und Exporte zogen im Jahresvergleich kräftig an, so dass es einen erheblichen Handelsbilanzüberschuss gab. Der Anstieg der Importe dürfte teilweise auf die erheblich höheren Rohstoffpreise zurückzuführen sein. Die Exportdaten dürften vom chinesischen Neujahrsfest beeinflusst sein. Daher sollte man bei der Beurteilung dieser Daten vorsichtig sein, denn einen neuen Einblick in die wirtschaftliche Situation des Landes gewähren sie nicht. Im weiteren Tagesverlauf werden die endgültigen Werte für die deutschen und französischen Verbraucherpreise im März veröffentlicht. Impulse oder Überraschungen sind ähnlich wie von den gestrigen Preisdaten nicht zu erwarten. Der Fokus wird sich vielmehr auf die US-Daten richten. Heute werden die Erzeuger- und morgen die Konsumentenpreisdaten veröffentlicht. Die Kernraten sollten der Fed erneut Munition für die Rechtfertigung eines baldigen Leitzinsschrittes geben. Die Stimmung der US-Konsumenten gemessen mit dem vorläufigen Wert des Indikators der Uni Michigan dürfte sich als Folge erster Enttäuschungen über die Politik der US-Regierung stärker eingetrübt haben, als es geschätzt wird. Die Einzelhandelsumsätze am Freitag sollten dagegen nicht enttäuschen.

Für zusätzlichen Gesprächsstoff dürfte das Interview des US-Präsidenten im Wall Street Journal sorgen. Er präsentiert sich dort als politisches Chamäleon: Ein paar Beispiele: Während seines Wahlkampfes versprach er, China als Währungsmanipulator darzustellen. Davon will er jetzt nichts mehr wissen, vielleicht als Ergebnis des Treffens mit dem chinesischen Ministerpräsidenten. Er lobte die niedrigen Zinsen, könnte sich vorstellen, Janet Yellen erneut für den Posten der Fed-Chefin zu nominieren, sieht die NATO nicht mehr als obsolet ein, findet den US-Dollar zu stark… Wenn seine Erkenntnisse dazu führen, dass die US-Regierung sich allmählich auf das politisch Machbare konzentriert, könnte das durchaus für weitere Überraschungen (Mauer zu Mexiko vielleicht doch nicht) führen, die den Investoren jedoch nicht in jedem Fall schmecken werden (Steuerreform wird nur ein kleiner Wurf).

Zu Griechenland gibt es etwas Neues: Die IWF-Chefin hat deutlich gemacht, dass der IWF noch längst nicht finanziell an Bord ist. Bevor das passiert, muss die Schuldentragfähigkeit geklärt sein. Die Geldgeber müssen also Zugeständnisse an Griechenland machen.

Es deutet vieles darauf hin, dass der Bund Future gut gestützt bleibt. Dennoch kann das lange Wochenende die Investoren dazu verleiten, Gewinne mitzunehmen, wobei hier auch der Beginn der US-Berichtssaison eine Rolle spielen kann. Nach einer behaupteten Eröffnung sollte er sich zwischen 162,65 und 164,15 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,18 und 2,38% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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