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Neue Produktionsausfälle und politische Unsicherheit stützen Ölpreis - Commerzbank-Kolumne

11.04.2017 09:26 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Avigator Fortuner / shutterstock.com.

Mit den Waldbränden in Kanada 2016 hatten die Produktionsausfälle bei Öl ein Hoch erreicht, was die Preiserholung unterstützte. Seitdem sind die Ausfälle rückläufig. Neben der Wiederaufnahme der Förderung in Kanada, wirkten vor allem auch die Aufhebung der Iran-Sanktionen sowie die Wiederaufnahme der Produktion in Libyen angebotserhöhend. Die Ölpreiserholung verlor damit an Momentum, obwohl die OPEC die Produktion kürzte. Nun drohen mit der Verschärfung der Syrienkrise die Produktionsausfälle wieder zu steigen. Auch wenn dies sehr vage ist, hat der Ölpreis reagiert. Hinzu kommt, dass erneut in Kanada für April Ausfälle von 400 Tsd. Fass/Tag wahrscheinlich sind und in Libyen die Produktion teilweise unterbrochen ist.

Zinsen und Anleihen

Großbritannien: Verbraucherpreise (Mrz), 10:30 Uhr
Euroraum: Industrieproduktion (Feb), 11:00 Uhr
Deutschland: ZEW-Index (Apr), 11:00 Uhr
USA: NFIB-Stimm. kl. Unternehmen (Mrz), 12:00 Uhr

Zum Wochenauftakt tendierten die Rentenmärkte freundlich. Ein Grund dafür ist die Diskussion der Fed um eine Verkürzung ihrer Bilanz, die inzwischen offen geführt wird. Die Wertpapierkäufe der letzten Jahre haben die Bilanz der Fed stark vergrößert. Neben Zinserhöhungen steht deshalb zu Normalisierung der US-Geldpolitik eine Rückführung der Bilanz-summe an. Dazu betonte James Bullard (Fed St. Louis) am Montag, dass er mit einer Einigung zur Rückführung der Bilanzsumme noch in diesem Jahr rechne. Damit sofort zu beginnen sei jedoch problematisch, da die Finanzmärkte darauf vorbereitet werden müssten. Am Wochenende stellte William Dudley (Fed New York) klar, dass es bei Beginn der Bilanzverkürzung nur eine kurze Pause bei den Zinserhöhungen geben dürfe. Der Renditespread zwischen Europa und den USA erhöht sich wieder und stützt den USD. Aber auch die Ungewissheit im Vorfeld der Wahlen in Frankreich schwächt den EUR. Der Linksaußenpolitiker Melenchon holt bei den Umfragen gut auf. Am Wochenende belegte er bei einer Umfrage Platz drei; er gilt als marktunfreundlich. Die Renditespreads für Frankreich stiegen gestern deutlich an. Der Ölpreis geht seit einigen Tagen wieder deutlich nach oben. Gestern überstieg die Sorte Brent die Marke von 55 USD pro Barrel. Grund dafür sind in erster Linie Produktionsausfälle in Kanada wegen eines Feuers und in Libyen, wo die Förderung des größten Ölfeldes des Landes aufgrund einer blockierten Pipeline erneut unterbrochen wurde. Zudem denkt Russland über eine Verlängerung der mit der OPEC vereinbarten Förderkürzungen nach. Offenbar hat es entsprechende Gespräche mit den Ölfirmen gegeben. Die Vereinbarung zur die Förderkürzung läuft Mitte des Jahres aus.

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Heute keine relevanten Unternehmenstermine

In Europa gingen die meisten Märkte mit Minuszeichen aus dem Handel. Das aktuelle Umfeld lud dabei nicht zu großen Handelsaktivitäten ein. Zwar dürfte der US-Militärschlag gegen Syrien nicht den Beginn einer militärischen Eskalation darstellen, aber dennoch hielten sich die Anleger zum Beginn der verkürzten Osterwoche zurück. Auch drückten Wahlumfragen in Frankreich auf die Stimmung, nach denen sich der Führer der Linkspartei Jean-Luc Melenchon im Aufwind befindet. Damit steigt die Unsicherheit über den Wahlausgang in Frankreich wieder etwas an. Zudem fehlten Impulse von der Makroseite und der Beginn in die Q1-Berichtssaison startet erst am Donnerstag mit den US-Finanzwerten. Die Umsätze fielen entsprechend gering aus. An diesem Bild dürfte sich auch in den kommenden Tagen nichts ändern es besteht eher das Risiko von Kursverlusten. Für etwas Bewegung sorgten gestern zumindest Übernahmeaktivitäten. So führte das Ende des Übernahmekampfes um Stada (+10,6%) zu einem Kurssprung. Dass Fresenius (+0,8%) die Übernahme des US-Generikaherstellers Akorn plant, wurde weniger begeistert aufgenommen. Während Henkel (-0,4%) unter einer Verkaufsempfehlung litt, konnte Lufthansa (+2,2%) von guten Zahlen des Konkurrenten Air France-KLM (+4,0%) profitieren. An den US-Märkten sorgte das bereits für Europa beschriebene Umfeld ebenfalls für einen ruhigen und insgesamt richtungslosen Handel. Auf der Branchenebene führten dank des steigenden Ölpreises Energiewerte (+0,8%) die Gewinnerliste an, während Telekoms (-0,3%) als schwächster Sektor unter den Kursverlusten des Schwergewichtes AT&T (-0,5%) litten. Die Gesellschaft gab bekannt, Straight Path Com. (+151%) übernehmen zu wollen. In Asien geht es heute Morgen tendenziell leicht abwärts, wenngleich auch hier steigende Ölwerte die Indizes stützen. Es herrscht auch hier insgesamt eine abwartende Stimmung.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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