4investors Exklusiv

Aktien

Branchen- und Themenspecials

Ihre privaten Finanzen

National-Bank AG

Griechenland beharrt auf Erleichterungen beim Schuldendienst - National-Bank Kolumne

11.04.2017 09:17 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Letztlich hatten die Aussagen der Fed-Chefin gestern wenig Erkenntniswert. Sie sieht die US-Wirtschaft auf gutem Weg, die Ziele der Fed demnächst zu erreichen. Das spricht für die Fortsetzung der moderaten Straffung der Geldpolitik in den nächsten Monaten. Zum Abbau der Bilanz gab es ebenfalls keine neuen Informationen. Insgesamt haben sich die Aussagen als non-event erwiesen. Passend zum weltweiten Konjunkturoptimismus hat die Chefin des IWFs eine leichte Verbesserung der Wachstumsperspektiven in Aussicht gestellt. Nächste Woche wird der aktualisierte World Economic Outlook vorgestellt, in dem sich wohl leicht erhöhte Wachstumsprognosen wieder finden lassen. Einmal mehr wurde die deutsche Regierung dazu aufgefordert, den hohen Leistungsbilanzüberschuss durch mehr inländische Investitionen zu reduzieren.

Nach dem Treffen der europäischen Finanzminister auf Malta mit der grundsätzlichen Einigung zur Griechenlandthematik verlangte der griechische Regierungschef erneut Erleichterungen beim Schuldendienst, bevor die zusätzlichen Reformmaßnahmen in die Tat umgesetzt werden. Das dürfte jedoch eher ein innenpolitisches Manöver sein, da seine Regierung im Inland massiv unter Druck steht und die Zustimmungswerte erodieren. Gr0ße Alternativen hat er jedoch nicht. Die Gläubiger werden auf die Umsetzung der neu vereinbarten Maßnahmen bestehen und zwar ohne Gegenleistung, um den IWF so schnell wie möglich wieder finanziell an Bord zu bekommen. Auch wenn auf Malta so getan wurde, als ob die Abarbeitung der noch fehlenden Punkte mehr oder weniger nur noch eine Formsache sei, wäre es nicht verwunderlich, wenn sich die Auszahlung wieder bis kurz vor knapp, also der Fälligkeit einer größeren Verbindlichkeit Griechenlands im Juli, hinziehen würde.

Nach der letzten Debatte der französischen Präsidentschaftskandidaten wurde deutlich, dass es zu einem Vierkampf um den Einzug in die Stichwahl am 7. Mai kommen könne. Inzwischen liegen nach den aktuellen Umfragen tatsächlich vier Kandidaten so eng beieinander, dass es aufgrund der statistischen Ungenauigkeiten bei Umfragen kaum noch prognostizierbar ist, wer letztlich in die Stichwahl einziehen wird. Nun hat auch der linksgerichtete Kandidat eine Chance auf die Stichwahl. Entsprechend verunsichert sind nun die Investoren.

Impulse für den Handel sind heute kaum auszumachen. Der ZEW sowie Daten zur europäischen Industrieproduktion werden veröffentlicht. Da sind die Preisdaten, die heute Morgen in UK bekanntgegeben werden, schon interessanter. Die Dynamik des Preisauftriebs soll auf der Insel nachgelassen haben, was den Handlungsdruck auf die Bank of England verringern würde. Die Notenbanker werden mit keinen neuen Informationen aufwarten. Gegen Abend könnte sich die Aufstockung der 10jährigen T-Notes als kleines Problem erweisen. Schließlich ist eine Rendite von um die 2,33% nicht sonderlich attraktiv. Hier könnten die Investoren versuchen, Zugeständnisse vom US-Treasury zu erzwingen. Der Bund Future dürfte gut behauptet in den Tag starten. Im Tagesverlauf dürfte er sich zwischen 162,45 und 163,90 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,27 und 2,45% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

4investors-News - National-Bank AG

DGAP-News dieses Unternehmens