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Das OPEC-Dilemma - Commerzbank-Kolumne

30.03.2017 09:11 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Avigator Fortuner / shutterstock.com.

Am Ölmarkt lautet derzeit die entscheidende Frage: Verlängern die OPEC- und Nicht-OPEC-Exporteure das Förderbegrenzungsabkommen über den 30.06. hinaus? Vom Ziel eines deutlichen Lagerabbaus ist man meilenweit entfernt, denn die Gegenkräfte (mäßige Nachfrage, steigende Förderung in einigen OPEC- und Nicht-OPEC-Staaten sowie vor allem in den USA) gleichen die Förderkürzungen nahezu aus, obwohl die Einhaltung der Vereinbarung zumindest bei der OPEC mit über 90% sehr hoch ist. Wenn man das Abkommen verlängert, würde dies die Ölpreise zwar stützen, aber dadurch die Produktion in den USA, Kanada und Brasilien weiter ankurbeln. Verlängert man nicht, droht ein erneuter Preiskollaps.

Rentenmarkt/Konjunktur

Euroraum: Wirtschaftsvertrauen ESI (März), 11:00 Uhr
Deutschland: Verbraucherpreise (März), 14:00 Uhr
USA: Erstanträge Arbeitslosengeld, 14:30 Uhr
USA: BIP (Q4 - 3. Schätzung), 14:30 Uhr

Die Halter von Bundesanleihen konnten sich gestern über Kursgewinne freuen. So sank die Rendite zehnjähriger deutscher Staatstitel von 0,41% auf 0,34% im Tief. Auch die Kurse anderer europäischer Staatsanleihen des Euroraums stiegen, wenn auch nicht immer so stark wie die der entsprechenden deutschen Papiere. Beschwichtigende Worte der EZB zur Fortführung der außergewöhnlich lockeren Geldpolitik stützten die Rentenmärkte im Euroraum. Im Fokus stand natürlich gestern die offizielle Beantragung des EU-Austritts von Großbritannien. Der britische EU-Botschafter überreichte die Trennungspapiere dem EU-Ratspräsidenten. Nun läuft die Uhr: Von jetzt an haben die EU-Staaten und das Vereinigte Königreich zwei Jahre Zeit, den Austritt zu vollziehen. Damit wird die Trennungsphase zum Dauerthema mindestens bis zum März 2019. Auch wenn aktuell die britische Wirtschaft gut geölt läuft und sich der Euroraum weiter erholt, dürften die Verhandlungen – und die dann auftretenden Probleme – immer wieder Anlass zu Marktverwerfungen geben. Zu hoffen bleibt, dass die EU sich offen mit ihrem Reformbedarf auseinandersetzt und dabei vor allem ihren zum Teil überregulierten Binnenmarkt wieder marktwirtschaftlicher gestaltet. Das britische Pfund erlebte gestern eine Achterbahnfahrt: Nach anfänglicher Schwäche (es verlor gegenüber dem Euro über 1 Pence) pendelte es sich auf Vortagesniveau bei 0,865 GBP je Euro ein. Britische Anleihen waren gefragt – zehnjährige Staatstitel verteuerten sich um fast 1%. Aus dem Fed-Gremium waren Stimmen zu hören, dass auch mehr als drei Zinserhöhungen in diesem Jahr möglich seien. Das Augen-merk liegt heute auf den deutschen Verbraucherpreisen.

Aktienmarkt

Hamburger Hafen u. Logistik, endgültige Jahreszahlen
Hennes&Mauritz , Q1-Zahlen

An den europäischen Märkten gingen die Indizes uneinheitlich aus dem Handel. Zwar konnten die meisten Märkte ein solides Plus verzeichnen, für die Highflyer der vergangenen Wochen Italien und Spanien ging es allerdings abwärts. Dies lag im Wesentlichen an Kursverlusten, der in diesen Indizes hoch gewichteten Banken. Der Sektor hielt europaweit (Stoxx 600) die rote Laterne in der Branchenperformance. Diskussionen über eine möglicherweise doch länger als vom Markt erwartete Niedrigzinspolitik der EZB belasteten. Da halfen auch positive Aussagen der Ratingagentur S&P zur Kreditwürdigkeit deutscher Banken (Dt. Bank +1,3%, Commerzbank -1,7%) nur begrenzt. Das nun offizielle Ende der Fusionsbemühungen zwischen Dt. Börse (+1,8%) und LSE (+2,7%) schadete beiden Titeln nicht mehr. Auch der britische FTSE100 litt nur im Vorfeld der Ankündigung des „Brexit“ und konnte sich nach der offiziellen Verkündung erholen und deutlich im Plus schließen. Insgesamt honorieren Investoren weiterhin die gute konjunkturelle Entwicklung in Europa und der wieder etwas schwächere Euro half gestern zusätzlich. Verhaltener ging es an den US-Märkten zu. Zwar konnten Nasdaq Comp. (+0,4%) und S&P500 (+0,1%) zulegen, für den Dow Jones (-0,2%) ging es allerdings bei einem insgesamt recht ruhigen Handel leicht nach unten. Im Gegensatz zu den vorherigen Tagen sorgten diesmal Äußerungen von Fed-Mitgliedern für leichten Druck auf Finanztitel (-0,5%), die als schwächster Sektor aus dem Handel gingen. Am stärksten zulegen konnten angesichts eines sich erholenden Ölpreises Energiewerte (+1,2%). In Asien dominieren heute Morgen leichte Minuszeichen. Während Ölwerte gefragt sind, geht es für Finanzwerte leicht abwärts. In China drücken Sorgen über liquiditätsverknappende Maßnahmen der Notenbank die Kurse deutlicher ins Minus.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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