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Die deutsche Wirtschaft brummt - National-Bank Kolumne

28.03.2017 09:49 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die negativen Reaktionen der Kapitalmärkte auf das Stoppen der Gesundheitsreform sowie das Abschaffen des Affordable Care Act hielten sich insgesamt in Grenzen. Das Vertrauen in die US-Administration, eine wirtschaftsfreundliche Politik zu betreiben, ist angeknackst, jedoch nicht verschwunden. Nun wird es darauf ankommen, ob das zweite zentrale Projekt, eine umfassende Steuerreform, auf den Weg gebracht werden kann. Eine Lernkurve aus dem Gesundheitsreformdebakel unterstellt dürften die Pläne für die Überarbeitung der Steuergesetzgebung deutlich besser vorbereitet werden. Das wird jedoch zur Folge haben, dass der Zeitplan, der insbesondere vom US-Finanzminister in den Raum gestellt wurde – Vorlage der Steuerpläne im August, vor der Sommerpause – kaum zu halten sein wird. Schließlich sind bei den Republikanern die gleichen Kräfte und damit gegensätzlichen Interessen am Werk, die schon den American Health Act haben scheitern lassen. So wird es die Reduzierung der Steuersätze nicht ohne Gegenfinanzierung geben. Und zur Gegenfinanzierung gibt es bislang abgesehen von der Einführung einer in den republikanischen Reihen sehr umstrittenen Border Adjustment Tax (BAT) keine Vorschläge. Dass sich eine Reduzierung der Steuerlast über die Zeit selbst finanzieren wird, glauben allenfalls der US-Präsident und sein Beraterstab. Zusätzlich gibt es sehr unterschiedliche Interessen, welche Gruppen von einer Steuerreform profitieren sollen.

Obwohl nun sehr deutlich wird, dass die US-Regierung allmählich in der Realpolitik ankommt, haben die Entwicklungen auch etwas Positives: Die US-Notenbanker werden sich erst einmal keine Gedanken machen müssen, wie sie auf zusätzliche fiskalische Stimuli reagieren müssen, sondern können ihren skizzierten Kurs beibehalten. Daher ist weiterhin davon auszugehen, dass es im laufenden Jahr insgesamt drei oder vier Leitzinserhöhungen sowie den Beginn des Abbaus der Notenbankbilanz geben wird. Obwohl sich heute einmal mehr einige Fed-Vertreter, u. a. Janet Yellen, äußern werden, dürfte es keine Neuigkeiten zur Geldpolitik geben. Dafür ist neben den Immobilienpreisdaten das Verbrauchervertrauen des Conference Boards zu beachten. Die Konsumenten dürften noch bester Laune sein. In den kommenden Wochen wird es aber interessant sein, zu beobachten, ob die jüngste Performance der US-Regierung Einfluss auf die Stimmung von Konsumenten und Unternehmen hat.

Aus Deutschland gab es gestern sehr gute Nachrichten: Der Ifo stiegt wieder an. Die deutschen Unternehmen lassen sich also nicht durch potenzielle Beschränkungen im Freihandel nervös machen. Hier dürfte auch die robuste Binnen- und Baukonjunktur einen Gutteil zu der positiven Sichtweise der Unternehmen beigetragen haben. Dass in diesem Zusammenhang die Stimmen, die sich für eine Reduzierung des geldpolitischen Stimulus durch die EZB einsetzen, wieder lauter werden, ist wenig verwunderlich. Mehrheitsfähig im EZB-Rat ist diese Position nach wie vor nicht.

Seine Gewinne gab der Bund Future im Tagesverlauf wieder ab. Heute Morgen dürfte er mit ganz leichten Verlusten in den Tag starten. Über den Tag dürfte er sich zwischen 159,50 und 161,05 bewegen. Vielleicht sorgt das morgen anstehende Austrittsgesuch UKs zwischenzeitlich für etwas Unruhe. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,32 und 2,44% schwanken. Die Emission der 5jährigen T-Notes könnte am Abend etwas belasten.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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