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IVU: „Einer positiven Entwicklung steht nichts mehr im Wege“

23.03.2017 15:09 Uhr - Autor: Redaktion 4investors  auf twitter

IVU-Vorstandsvorsitzender Martin Müller-Elschner im Interview mit der Redaktion von www.4investors.de. Bild und Copyright: IVU Traffic Technologies AG.

Mit einem EBIT von 1,4 Millionen Euro hat die IVU Traffic Technologies AG im Geschäftsjahr 2016 ihre im November korrigierte Ergebnisprognose übertroffen. Für das laufende Jahr stellt die auf IT-Lösungen für Verkehr und Logistik spezialisierte Gesellschaft einen EBIT-Sprung auf mindestens 3 Millionen Euro in Aussicht. „Mit einem Auftragsbestand von rund 40 Millionen Euro sind unsere geplanten Ziele für 2017 schon jetzt zu einem erheblichen Teil abgedeckt. Unsere Prognosen sind stets eher konservativ, so dass selbstverständlich darüber hinausgehende Margen möglich sind“, erläutert IVU-Vorstandsvorsitzender Martin Müller-Elschner im Interview mit der Redaktion von www.4investors.de. Mit der integrierten Produktsuite sieht er IVU optimal aufgestellt, um vom anhaltenden Trend zur Digitalisierung im öffentlichen Verkehr zu profitieren. Welche Lehren IVU aus den von zwei ausländischen Projekten ausgelösten Turbulenzen im Jahr 2016 gezogen hat und welche positiven Impulse ein neuer Rahmenvertrag mit DB Regio liefert, beantwortet der Konzernlenker im Interview.


www.4investors.de: Herr Müller-Elschner, die IVU hat ihren Geschäftsbericht 2016 veröffentlicht. Mit einem ausgewiesenen EBIT von 1,4 Millionen Euro haben Sie die Anfang November korrigierte Ergebniserwartung von rund 1 Million Euro signifikant übertroffen. Würden Sie vor diesem Hintergrund von einem versöhnlichen Jahresabschluss sprechen?

Martin Müller-Elschner:
Wir mussten 2016 erstmals seit mehreren Jahren einen sinkenden Gewinn vermelden. Mit 1,4 Millionen Euro ist das Betriebsergebnis aber weiterhin klar positiv. Das ist zwar höher als die korrigierte Prognose, wir können damit jedoch nicht zufrieden sein. Versöhnlich stimmt uns, dass Umsatz und Rohergebnis mit drei bzw. sieben Prozent auch im vergangenen Jahr weiter gewachsen sind. Das zeigt, dass die IVU gesund ist.

www.4investors.de: Sie bezeichnen 2016 als ein „turbulentes Geschäftsjahr“ für die IVU. Woher rührten die Turbulenzen, die sich in einem deutlichen Gewinneinbruch niedergeschlagen haben?

Martin Müller-Elschner:
Hauptgrund für die Turbulenzen waren zwei Projekte in Israel, für die wir unerwartet Wertberichtigungen vornehmen mussten. Ein Projekt, das wir fest eingeplant hatten, wurde überraschend storniert. In einem weiteren, bereits laufenden Projekt hat der Kunde den Vertrag aus unserer Sicht völlig unbegründet gekündigt.

www.4investors.de: Welche Lehren haben Sie aus diesen Turbulenzen gezogen?

Martin Müller-Elschner:
Um die besonderen Risiken ausländischer Projekte zu verringern, haben wir unser Risikomanagement intensiviert. Gleichzeitig werden wir uns im Vorlauf künftiger Projekte stärker auf verlässliche und margenstarke Länder konzentrieren. Außerdem haben wir uns im letzten Jahr im Bereich Controlling besser aufgestellt, um in ähnlichen Fällen gegebenenfalls frühzeitig entgegensteuern zu können.

www.4investors.de: Für das laufende Geschäftsjahr erwarten Sie ein EBIT von mindestens 3 Millionen Euro. Was macht Sie so zuversichtlich für 2017?

Martin Müller-Elschner:
Die hohe Nachfrage nach unseren Produkten stimmt uns sehr optimistisch. Mit einem Auftragsbestand von rund 40 Millionen Euro per Ende Februar für 2017 sind unsere geplanten Ziele für das Geschäftsjahr schon jetzt zu einem erheblichen Teil abgedeckt. Zudem haben wir im vergangenen Jahr alle negativen Sondereffekte bereinigt, so dass einer positiven Entwicklung nichts mehr im Wege steht.

www.4investors.de: Im Geschäftsbericht haben Sie die Erwartung geäußert, bereits 2017 zu den guten Gewinnmargen der Vorjahre zurückzukehren, die zuletzt stets über 10 Prozent lagen. Ihre EBIT-Prognose liegt jedoch deutlich darunter. Können Sie das erklären?

Martin Müller-Elschner:
Unsere Aussage, 2017 ein EBIT von „mindestens 3 Millionen Euro“ zu erreichen, beruht auf hinreichend sicheren Planungsannahmen zum Zeitpunkt der Berichtserstellung. Unsere Prognosen sind stets eher konservativ, so dass selbstverständlich darüber hinausgehende Margen möglich sind. Wir halten uns die Möglichkeit offen, unsere Prognose im Verlauf des Jahres an die aktuellen Entwicklungen anzupassen und weiter zu konkretisieren.

www.4investors.de: Vor wenigen Tagen hat die IVU einen Rahmenvertrag mit der DB Regio AG über die Lieferung eines integrierten Planungs- und Dispositionssystems unterzeichnet. Welche Bedeutung hat dieser Vertrag für die IVU?

Martin Müller-Elschner:
Der Auftrag der DB Regio AG ist das Ergebnis einer weltweiten Ausschreibung, in der sich die IVU erfolgreich durchsetzen konnte. Er ist eine wichtige Weichenstellung für unser bereits seit langem bestehendes Geschäft mit DB Regio. Wichtig ist dabei jedoch, dass es sich um einen Rahmenvertrag handelt, aus dem Leistungen über mehrere Jahre hinweg sukzessive abgerufen werden. Entsprechend wirkt sich das Projekt nur zum Teil in 2017 aus – was wir in unserer Prognose bereits berücksichtigt haben.

www.4investors.de: Die IVU hat sich in einer internationalen Ausschreibung durchgesetzt. Was hat Ihrer Ansicht nach den Ausschlag für IVU.rail gegeben?

Martin Müller-Elschner:
Der Auftrag von DB Regio ist ein weiterer Beleg für die starke Marktposition von IVU.rail, unserer speziellen Lösung für Eisenbahnen. Unsere Software ist nach wie vor das einzige Standardsystem am Markt, das eine integrierte Planung und Disposition von Fahrzeugen und Personal ermöglicht. Unsere Optimierungsalgorithmen sind dabei weltweit führend. Das hat bereits im vergangenen Jahr einige namhafte internationale Bahnunternehmen überzeugt, unter anderem MTR Pendeltågen und Transdev in Schweden, das zweitgrößte Schweizer Bahnunternehmen BLS und die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft in Deutschland.

www.4investors.de: Erwarten Sie von diesem Referenzprojekt weitere positive Impulse für den Vertrieb?

Martin Müller-Elschner:
Die Deutsche Bahn ist eines der größten Transportunternehmen der Welt. Wenn ein solcher Konzern sich für unser Produkt entscheidet, ist das natürlich eine Top-Referenz für weitere Eisenbahnen und hat auch darüber hinaus eine gewisse Strahlkraft.

www.4investors.de: Mit dem IVU.pad haben Sie 2016 eine neue Lösung am Markt platziert, die das IVU-Portfolio abrundet. Wie wird das IVU.pad bei Ihren Kunden angenommen und welche Wachstumspotenziale sehen Sie für diese Lösung?

Martin Müller-Elschner:
Das IVU.pad ist eine App für das mobile Personal. Es digitalisiert gewissermaßen den Arbeitsplatz des Fahrers. Das ist ein enormer Fortschritt für Verkehrsunternehmen, wo bis heute viel über Anschlagbretter kommuniziert wird und jeder Fahrer einen Koffer voll wichtiger Dokumente mitführt. Entsprechend groß ist auch das Interesse bei unseren Kunden. Das IVU.pad fügt sich nahtlos in unsere integrierte Software-Suite ein und füllt damit eine Lücke in der Digitalisierung. Früher oder später werden alle Verkehrsunternehmen auf Tablets im Fahrdienst umstellen. Unser System macht es ihnen einfach.

www.4investors.de: Welche Rolle werden Cloud-Produkte zukünftig im IVU-Portfolio spielen?

Martin Müller-Elschner:
Cloud-Lösungen bzw. Software as a Service spielt für uns schon jetzt eine immer größere Rolle. Wir haben vor einigen Jahren sehr erfolgreich die IVU.cloud eingeführt – inzwischen kann ein Großteil unserer Systeme im SaaS-Modell erworben werden. Davon profitieren sowohl die Verkehrsunternehmen, die sich die Kosten für IT und Betriebsführung sparen, als auch wir: Implementierungszeiten verkürzen sich, der Wartungsaufwand sinkt und es ist weniger Support nötig. Das wirkt sich natürlich positiv auf unsere Marge aus.

www.4investors.de: Lassen Sie uns abschließend einen Blick in die Zukunft werfen: Wie wird der Megatrend Digitalisierung Ihrer Ansicht nach die Verkehrsbranche in den kommenden Jahren verändern und wie wird die IVU davon profitieren?

Martin Müller-Elschner:
Die Digitalisierung verändert den öffentlichen Verkehr nachhaltig. Die einzelnen Systeme werden immer stärker miteinander vernetzt. Die Fahrgäste merken das zum Beispiel in ihren Apps, die immer mehr Informationen bereithalten. Aber auch im Hintergrund stehen immer mehr Daten zur Verfügung. Hierfür sind wir mit unserer integrierten Produktsuite optimal aufgestellt – unser System ermöglicht Verkehrsunternehmen einen vollständig digitalen Workflow von der Planung über das Ticketing und die Fahrgastinformation bis hin zum Controlling. Die aktuelle Entwicklung wird in den kommenden Jahren weiter anhalten und wir blicken daher optimistisch in die Zukunft.

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