4investors Exklusiv

Aktien

Branchen- und Themenspecials

Ihre privaten Finanzen

Dollar - Währung

US-Regierung steht vor der ersten großen Bewährungsprobe - National-Bank Kolumne

23.03.2017 09:09 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: autsawin uttisin / shutterstock.com.

Heute steht die erste „echte“ Bewährungsprobe für die US-Administration an: Im Repräsentantenhaus wird über den Ersatz des Affordable Care Act, auch „Obamacare genannt, abgestimmt. Und bislang ist noch nicht klar, ob die US-Administration ihre eigenen republikanischen Reihen schließen kann, so dass das Gesetz von der ersten Kammer des Kongresses gebilligt und an den Senat zur Abstimmung weitergereicht werden kann. Es ist davon auszugehen, dass bis zur letzten Sekunde Änderungen am Text vorgenommen werden. Sollte der Gesetzentwurf bereits im Repräsentantenhaus durchfallen, so dürfte das nachhaltige Auswirkungen auf die Glaubwürdigkeit der Regierung und deren Fähigkeiten haben, andere Vorhaben wie bspw. die Steuerreform oder die Ausgaben für Infrastruktur durchzusetzen. Dementsprechend steht für Trump & Co sehr viel auf dem Spiel. Und ob es der Regierung bei einer Abstimmungsniederlage gelingen wird, die Schuld für dieses Ergebnis bei dem „Establishment aus Washington“ zu suchen, ist zweifelhaft. Doch selbst wenn das Repräsentantenhaus zustimmt, gilt ein Durchwinken im Senat als unwahrscheinlich. Die US-Regierung kommt allmählich in der politischen Welt an. Außerdem werden sich Janet Yellen sowie weitere Notenbankvertreter äußern. Die Fed-Chefin wird der Linie, die sich auf der Pressekonferenz nach der letzten Tagung des FOMC eingeschlagen hat, treu bleiben. Sofern es doch zu detaillierteren Aussagen zur künftigen Geldpolitik kommen sollte, wird sie wahrscheinlich daraufhin weisen, dass der aktuell eingeschlagene geldpolitische Pfad die Auswirkungen von unbekannten fiskalpolitischen Stimuli nicht berücksichtigt. Nachdem andere US-Notenbanker bereits den Bilanzabbau der Fed in den Fokus gerückt haben, könnte sie ihren Auftritt für Aussagen nutzen, wie sie sich die Reduzierung der Bilanz vorstellt oder zumindest einen Zeitplan andeuten und das wie offen lassen.

Es werden zwar heute einige Konjunkturdaten für den Euroraum und die USA sowie UK veröffentlicht. Sie dürften ähnlich wie das Economic Bulletin der EZB nur eine untergeordnete Bedeutung haben. Es ist nämlich unwahrscheinlich, dass es von der EZB neue Aussagen zur Zukunft des QE-Programms oder zu Inflationserwartungen geben wird. Der letzte TLT-RO2 wird sich allerdings großer Nachfrage erfreuen. Insbesondere die südeuropäischen Kreditinstitute werden sich letztmalig mit sehr billiger, vergleichsweise langfristig zur Verfügung stehender Liquidität voll saugen.

Ob es zu Griechenland Neues geben wird, ist trotz der hochkarätig besetzen griechischen Delegation in Brüssel nicht zu erwarten. Griechenland setzt wieder auf einen politischen Deal, den es hoffentlich dieses mal nicht geben wird.

Die Investoren werden vor allem auf die Entwicklungen jenseits des Atlantiks schauen. Da hinsichtlich der Nachfolge von Obamacare alles offen ist, werden die Investoren eher zurückhaltend agieren. Sollte die US-Regierung eine Niederlage erleiden, dürfte sich das in sinkenden Renditen manifestieren. Der Bund Future sollte kaum verändert in den Handelstag starten und dann in den Abwarten-Modus schalten. Er dürfte sich im Tagesverlauf zwischen 159,50 und 160,70 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,35 und 2,50% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

4investors-News - Dollar - Währung

22.01.2022 - Bayer, BioNTech, Nel ASA, Valneva und der Dollar - die 4investors Aktien Top-New ...

DGAP-News dieses Unternehmens