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Austrittserklärung UKs aus der EU erfolgt am 29. März - National-Bank Kolumne

21.03.2017 09:08 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Nachdem in UK bereits Mitte März alle parlamentarischen Hürden für das Einreichen des offiziellen Austrittsgesuchs gemäß Artikel 50 des EU-Vertrages aus dem Weg geräumt worden waren, wurde gestern der Termin für das Einreichen des entsprechenden Antrags bei der EU-Kommission bekannt: 29. März 2017. Damit hält die britische Premierministerin Wort. Ob sich dieses Datum dann als große Zäsur für die europäische Geschichte erweisen wird, dürfte man dann in ein paar Jahren beurteilen können. Immerhin reagierte der Brexit-Seismograph, das GBP, kaum auf diese Nachricht. Nun dürften sich die Verhandlungsdelegationen auf beiden Seiten endgültig formieren und das Pokerspiel beginnen. Sollten die Verhandlungen mit Griechenland über die Fortschritte bei der Konsolidierung des Staatshaushalts sowie die Durchführung von Strukturreformen als Vorbild für die Verhandlungen zwischen EU und UK dienen, so darf man wohl erst nach 720 Tagen Verhandlung mit ersten Ergebnissen rechnen.

Auf dem Treffen der Finanzminister der Eurogruppe war Griechenland gestern ein Thema. Den vermutlich von griechischer Seite erhofften „politischen Deal“ in letzter Minute gab es nicht. Nun sollen die Gespräche / Verhandlungen laut Eurogruppenchef intensiviert werden, um möglichst bis zum 7. April eine Ergebnis zu erhalten, wobei man davon ausgehen kann, dass vorher nicht halbherzig verhandelt wurde. Wie umfangreich die Differenzen zwischen Geldgebern und der griechischen Regierung sind, blieb unklar. Ohne dass der IWF seine finanzielle Beteiligung zusagt, wird es für einige Euroländer jedoch schwierig werden, weiteres Geld ohne neuerliche parlamentarische Befassung freizugeben. Das Datum Anfang April bleibt für eine Einigung daher weiterhin unrealistisch.

Da der Konjunkturdatenkalender den zweiten Tag in Folge kaum etwas hergibt, wird sich das Interesse der Investoren auf die Aussagen der US-Notenbanker fokussieren. Ein Mehr an Erkenntnissen werden die Marktteilnehmer jedoch nicht erhalten. Wichtig war gestern noch einmal der Hinweis des Phili Fed Chefs, Patrick Harker, wonach das Inflationsziel der Fed auf der Headline basiert und nicht auf der Kernrate. Das scheinen einige Marktakteure inzwischen aus dem Auge verloren zu haben. Abgesehen von dem Chef der Minneapolis Fed, Neel Kashkari, können sich alle anderen US-Notenbanker einen bis drei weitere Leitzinsschritte im laufenden Jahr vorstellen. Das ist jedoch insgesamt keine neue Erkenntnis. Insofern werden die Äußerungen der US-Fed-Vertreter am heutigen Tag ebenfalls nichts Neues bringen, schon gar keine Hinweise auf das Timing für den nächsten Zinsschritt. Will sich die Fed die Option von vier Anhebungen offen halten, wird das FOMC aber spätestens im Juni handeln müssen. Insofern sollte man sehr wohl davon ausgehen, dass sie dann die Leitzinsschraube erneut anzieht.

Der Bund Future konnte seine Verluste gestern tatsächlich bis zum Handelsschluss aufholen. Insofern besteht eine ganz gute Möglichkeit, dass es im Laufe des Tages zu ein paar Kursgewinnen kommt. Dementsprechend ist mindestens mit einer gut behaupteten Eröffnung zu rechnen. Er dürfte sich im Tagesverlauf zwischen 159,30 und 160,70 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,40 und 2,55% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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