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Trump macht ernst mit Einschränkungen im Freihandel- National-Bank Kolumne

20.03.2017 09:09 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die US-Daten zur Industrieproduktion sowie Kapazitätsauslastung fielen am Freitagnachmittag nicht so gut aus, wie es prognostiziert wurde. Trotz der diversen positiven Stimmungsindikatoren sowie einem ordentlichen Plus bei den Auftragseingängen kommt die US-Industrie scheinbar immer noch nicht so recht in Schwung. Immerhin sind die Verbraucher bester Laune, denn der vorläufige Wert des Indikators der Uni Michigan konnte erneut überzeugen. Arbeitsmarktsituation und allmählich steigende Löhne leisten hier sicher einen entscheidenden Beitrag.

Viel Beachtung erhielten die US-Daten jedoch nicht. Im Fokus standen vor allem das Treffen des US-Präsidenten mit der Kanzlerin sowie das G20-Treffen der Finanzminister. Und beides wird wohl noch für viel Gesprächsstoff sorgen und dürfte einer näheren Analyse bedürften. Es deutet sich nämlich mehr und mehr an, dass die US-Administration mit Einschränkungen im Freihandel ernst machen könnte. Das wird man so natürlich nicht stehen lassen wollen. Doch und darauf deutet ja bereits die Taktik der US-Regierung hin, künftig nur noch bilaterale Handelsabkommen abschließen zu wollen, wird die USA ihre Marktmacht ausspielen und damit die Bedingungen für den Außenhandel diktieren wollen. Die übrigen 19 Länder wie auch die Kanzlerin haben klar gestellt, dass das so nicht funktionieren wird. Entsprechend dürftig ist die Abschlusserklärung des G20-Treffens in dieser Hinsicht. Auch sonst zeigt sich der Einfluss der US-Administration, bspw. zum Thema Klimaschutz. Allmählich wird man sich intensiv darüber Gedanken machen müsse, was das für die Handelsbeziehungen bedeutet, welche Alternativen es gibt und welche Auswirkungen das auf das Wirtschaftswachstum haben kann oder wird.

Neue Impulse sind heute Mangelware. Die Konjunkturdaten geben dazu nichts her. Auch die Aussagen der Notenbanker werden kaum etwas Neues bringen. Daher dürfte neben der Analyse des G20-Gipfels vor allem das Treffen der Finanzminister der Euroländer, das am Nachmittag beginnt und morgen zusammen mit den Finanzministern der Europäischen Union fortgesetzt wird, im Mittelpunkt stehen. Neben den Erkenntnissen vom Wochenende aus Baden-Baden und evtl. einer Formulierung einer Antwort darauf dürfte bei ECOFin vor allem die Griechenlandfrage Bedeutung haben. Erwartungsgemäß wurde kein Fortschrittsbericht vorgelegt. Die Aussagen von griechischer Seite, man könne bis zum 7. April eine Einigung erzielen, dürften einmal mehr als Zweckoptimismus abgetan werden. Zumindest sollte nun bekannt werden, wie weit die Positionen zwischen der griechischen Regierung und den Geldgebern auseinander liegen. Eine finanzielle Beteiligung des IWF wird immer noch in weiter Ferne sein, da man ohne Abschlusserklärung sicher keinen Fahrplan für eine Erleichterung hinsichtlich Schulden diskutieren wird. Vermutlich bleibt es dabei: Ernst kurz bevor dem Land das Geld endgültig auszugehen droht, wird man sich einigen.

Der Bund Future sollte die Handelswoche in diesem Umfeld kaum verändert beginnen. Er dürfte im Tagesverlauf zwischen 159,30 und 160,55 dümpeln. Die Emissionen aus Belgien sowie die Geldmarkttransaktionen von Frankreich und den Niederlanden dürften sich problemlos platzieren lassen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,45 und 2,59% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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