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Der geldpolitische Ausblick der Fed ist das Ereignis des Tages - National-Bank Kolumne

15.03.2017 09:13 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bevor mit der Bekanntgabe der Ergebnisse der FOMC-Tagung sowie der anschließenden Pressekonferenz die Tagesereignisse am Abend anstehen, werden zahlreiche Konjunkturdaten veröffentlicht. Der Fokus dürfte am Vormittag weniger auf den Daten aus dem Euroraum sondern vielmehr auf denjenigen aus UK liegen. Schließlich wird die britische Regierung alsbald das formale Austrittsgesuch an den Chef der EU-Kommission verschicken, so dass es dann wirklich ernst wird. Bisher hat die Entscheidung der Briten abgesehen von dem deutlichen Preisanstieg durch den Import von Inflation aufgrund der GBP-Abwertung kaum Spuren bei der konjunkturellen Entwicklung hinterlassen. Bei der Vorstellung des britischen Haushalts wurde jüngst sogar die Wachstumsprognose für das laufende Jahr angehoben.

Am Nachmittag dürften der Fed zusätzliche Argumente geliefert werden, einen restriktiveren geldpolitischen Kurs einzuschlagen. Bereits gestern konnte man an der Kernrate der Erzeugerpreise erkennen, dass sich die Inflation langsam ihren Weg bahnt. Ein ähnliches Bild wird sich in den Konsumentenpreisen finden lassen. Die Einzelhandelsumsätze sollten eher positiv überraschen. Schließlich ist die Stimmung der US-Konsumenten ausgezeichnet. Dass die Fed den nächsten Leitzinsschritt heute also aufschiebt, ist unwahrscheinlich, zumal die Notenbanker ihn so einhellig gemeinsam vorbereitet haben, wie schon lange nicht mehr. Janet Yellen dürfte auf der Pressekonferenz bei der zuletzt eingeschlagenen Rhetorik bleiben, so dass die Tür für insgesamt vier Leitzinsanhebungen im laufenden Jahr offen ist. Die US-Notenbanker werden sich vermutlich auch mit Maßnahmen beschäftigt haben, wie die Bilanz der Notenbank möglichst marktschonend reduziert werden kann. Das dürfte in Anbetracht der angehäuften Treasury-Bestände über das gesamte Laufzeitenspektrum kein leichtes Unterfangen werden. Einen konkreten Fahrplan für den Abbau der Fed-Bilanz wird es (noch) nicht geben, wenn überhaupt. Nach der Fed-Pressekonferenz dürften sich die Blicke dann auf den Wahlausgang in den Niederlanden richten. Die Wahllokale sind bereits geöffnet, einige seit Mitternacht. Erst nach Schließung aller Wahllokale um 21 Uhr wird es erste Hochrechnungen geben. Aufgrund der großen Zahl unentschlossener Wähler lässt sich der Wahlausgang nicht prognostizieren. Als nahezu sicher gilt jedoch, dass es eine Vielparteienkoalition geben wird. Entsprechend aufwendig dürfte sich der Verhandlungsprozess gestalten. Solange sich die nationalistisch, europafeindlichen Kräfte nicht durchsetzen können, dürfte es keine Reaktionen an den Kapitalmärkten geben, allenfalls Erleichterung.

Die Investoren werden sich den ganzen Tag in Zurückhaltung üben, so dass die Aufstockung der 2046er Bund unter keinem guten Stern steht. Eine Unterdeckung ist zu erwarten. Das sollte nach einer behaupteten Eröffnung des Bund Future auf den Notierungen lasten. Im Tagesverlauf dürfte er sich zwischen 158,50 und 160,40 bewegen. Das Handelsgeschehen wird jedoch erst mit der Veröffentlichung der FOMC-Erklärung Fahrt aufnehmen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,52 und 2,68% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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