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An der Geldpolitik der EZB wird sich vorerst nichts ändern - National-Bank Kolumne

09.03.2017 09:27 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die Rentenmärkte hatten gestern von Beginn an einen schweren Stand. Die Aufstockung der Obl verlief sehr schleppend und setzte die Rentenkurse unter Druck. Die politischen Probleme im Euroraum taten ihr Übriges. Am frühen Nachmittag wurde der ADP-Bericht für den US-Arbeitsmarkt veröffentlicht. Mit fast 300 Tsd. neuen Stellen konnten die Erwartungen weit übertroffen werden. Das brachte letztlich auch die Kurse der US-Staatsanleihen unter Druck, denn der ADP-Bericht wird gern als Schätzer für den morgen zur Veröffentlichung anstehenden US-Arbeitsmarktbericht herangezogen. Allerdings hat sich der ADP-Bericht nicht immer als zutreffend erwiesen. Nichtsdestotrotz gehen die Investoren nun davon aus, dass die Erhöhung der Fed Funds Zielzone am 15. März gesetzt ist. Es geht inzwischen eher darum, wie sich die Fed für das restliche Jahr positioniert. Schließlich wären jetzt auch vier Zinserhöhungen für das Gesamtjahr problemlos möglich. Dass die Daten zur Produktivität in Q4 sowie die Lohnstückkosten nicht sonderlich gut ausgefallen sind, interessierte gestern Nachmittag dann niemanden mehr. Vielmehr wirkte sich die Stimmungslage negativ auf die Aufnahmebereitschaft der Investoren für die Aufstockung der 10jährigen T-Notes aus.

Heute Morgen wurden zwiespältige Daten zur chinesischen Preisentwicklung veröffentlicht. Die Erzeugerpreise stiegen kräftig an, sogar etwas stärker als erwartet. Die chinesischen Unternehmen dürften also die Abwertung der Währung sowie die Verteuerung der Rohstoffe deutlich spüren. Die Konsumentenpreise legten dagegen weit weniger stark zu, als es erwartet wurde. Scheinbar sind die Unternehmen also nicht in der Lage, ihre höheren Einstandspreise weiterzugeben, was wiederum die Frage nach der Stärke des privaten Verbrauchs aufwirft. Allerdings sollte der Wert vom aktuellen Rand nicht überbewertet werden. Möglicherweise wird sich in den kommenden Monaten wieder ein anderes Bild zeigen. Und genau das wird auch das zentrale Thema der Tagung des EZB-Rats mit anschließender Pressekonferenz sein. Preisentwicklung. Nun ist eingetreten, was man aufgrund der Verteuerung der Energiepreise hat schätzen können. Die Konsumentenpreise steigen, zusätzlich getrieben durch die Nahrungsmittelpreise. Dennoch wird eine deutliche Mehrheit im EZB-Rat für die Beibehaltung des eingeschlagenen geldpolitischen Kurses plädieren. Aufgrund der Überkapazitäten in den meisten europäischen Arbeitsmärkten ist die Preisdynamik der Kernrate schwach. Dementsprechend wird der EZB-Chef immer wieder deutlich machen, dass es derzeit keinen Anpassungsbedarf bei der Geldpolitik über die bekannten Schritte hinaus gibt. Evtl. muss die EZB jedoch noch ein paar technischen Änderungen bei dem QE-Programm vornehmen. Ob das aber bereits heute erfolgt, ist unwahrscheinlich. Und zu den diversen politischen Themen, zu denen Mario Draghi bestimmt wieder Fragen gestellt werden, wird er nichts sagen. Die Pressekonferenz könnte also durchaus zu einem non-event werden. Die Investoren werden jedoch auch nach der Pressekonferenz zurückhaltend bleiben. Schließlich wird morgen der „richtige“ US-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht.

Der Bund Future dürfte gut behauptet in den Tag starten. Die Investoren werden jedoch kaum Aktivität entfalten. Damit ist erst wieder morgen Nachmittag zu rechnen. Der Bund Future sollte sich zwischen 159,95 und 161,30 bewegen, wobei die beiden irischen Aufstockungen problemlos aufgenommen werden sollten, was für die Aufstockung der 30jährigen US-T-Bonds am Abend nicht gilt. Sie dürften nur schwer Abnehmer finden. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,49 und 2,64% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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