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Die politischen Probleme im Euroraum bleiben - National-Bank Kolumne

07.03.2017 09:17 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Am gestrigen Handelstag gab es insgesamt kaum Bewegung auf den Rentenmärkten. Die Großereignisse der nächsten Tage mit der Tagung des EZB-Rats, dem US-Arbeitsmarktbericht, der Tagung des FOMC sowie vielleicht der Wahl in den Niederlanden scheinen ihre Schatten bereits voraus zu werfen. Abgesehen von dem bevorstehenden Kontraktwechsel im Bund Future gab es kaum Aktivität. Die übrigen, derzeit immer wieder diskutierten Themen bleiben bestehen: Nachdem die französischen Konservativen ihrem Kandidaten Fillon gestern das Vertrauen ausgesprochen haben, starten die Spekulation erneut, wer wohl in die Stichwahl um das französische Präsidentenamt Anfang Mai gehen wird oder genauer gesagt, wer der Gegner von Marine Le Pen wird. Griechenland dürfte ebenfalls im Fokus der Anleger bleiben, obwohl von der Überprüfung der Haushaltskonsolidierungsfortschritte durch die Gläubigervertreter derzeit nichts nach außen dringt und es um eine mögliche Beteiligung des IWF am aktuellen Stützungsprogramm wieder sehr ruhig geworden ist. Die jüngsten Wachstumsdaten für Griechenland belegen einmal mehr, dass die dortige Wirtschaft längst nicht über dem Berg ist. Es deutet sich an, dass die Wirtschaft in 2016 im besten Fall stagnierte, evtl. sogar wieder leicht schrumpfte und das bei einem Tourismus, der aufgrund von Problemen in anderen Regionen Europas geboomt haben muss. Umso verwunderlicher ist es, dass der griechische Ministerpräsident eine starke Wachstumsbelebung im laufenden Jahr erwartet und gleichzeitig die Wirtschaft beleben will. Im Vergleich mit der Entwicklung bspw. des Tourismus in anderen Regionen des Euroraums hinkt Griechenland aber hinterher, so dass die strukturelle Anpassungen, die das Land attraktiver machen sollen, wohl noch nicht weit genug gegangen sind. Es wäre überraschend, wenn die Überprüfung der Fortschritte bei der Implementierung der Bedingungen des aktuellen Stützungsprogramms nicht genau solche Defizite zu Tage fördern würde.

Konjunkturdatenseitig sind vor allem die deutschen Auftragseingänge für den Januar von Interesse. Die gute Stimmung der deutschen Unternehmer sollte sich dort wiederfinden lassen. Im weiteren Tagesverlauf dürften die Q4 BIP-Daten für den Euroraum noch von Interesse sein. Der Euroraum kann auf ein sehr ordentliches 2016 zurückblicken, und die Dynamik der Wirtschaft dürfte zumindest im laufenden Halbjahr gemäß der bisher veröffentlichten Indikatoren noch einmal zugelegt haben. Die US-Daten spielen dagegen wie gestern kaum eine Rolle. Immerhin ist den Auftragseingängen für die US-Industrie zu entnehmen, dass es eine Belebung im verarbeitenden Gewerbe geben wird.

Der Bund Future sollte den Handelstag kaum verändert beginnen. Als Stützungsfaktor wird die politische Situation wirken. Die Emissionen aus dem Staatsanleihesektor dürften gut aufgenommen werden. Neben der Aufstockung der deutschen Linker wird wahrscheinlich Italien mit einem neuen 2028 Linker an den Start gehen, da das Syndikat für die Emission gestern Nachmittag benannt wurde. Die Investoren werden sich insgesamt in Zurückhaltung üben und vor allem auf die Pressekonferenz der EZB am Donnerstag warten. Der Bund Future (Juni-Kontrakt) sollte sich zwischen 160,30 und 161,65 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,43 und 2,57% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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