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Die Tagung des EZB-Rats wirft Schatten voraus - National-Bank Kolumne

06.03.2017 09:16 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Nach den zahlreichen Äußerungen der US-Notenbanker der vergangenen Woche, die überwiegend eine baldige Straffung der US-Geldpolitik angedeutet hatten, wurde den beiden Ansprachen von Janet Yellen und ihrem Fed Vize Stanley Fischer am Freitagabend entgegengefiebert. Tatsächlich ist nach ihre Aussagen der Leitzinsschritt auf dem nächsten Treffen des FOMC am 14./15. März nun noch einmal wahrscheinlicher geworden. Sollte es nicht zu einem katastrophalen Arbeitsmarktbericht kommen, wovon in Anbetracht der Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe der vergangenen Wochen nicht auszugehen ist, dürfte der Straffung der Geldpolitik nichts mehr entgegenstehen. Vermutlich werden sich die US-Notenbanker auch bald mit dem Abbau der Fed-Bilanz beschäftigen müssen. Erste Überlegungen dazu könnten also ebenfalls bald die Runde machen. Die Geldpolitik der Fed wird vorerst eines der wichtigsten Themen bleiben: Daher dürften die Aussagen von weiteren Fed-Vertretern genau verfolgt werden, bis die black out-Periode beginnt. Ansonsten wurden am Freitag durchweg positive Konjunkturdaten veröffentlicht. Die Markit Einkaufsmanagerindizes für das Dienstleistungsgewerbe aus vielen Euroländern konnten überzeugen. Die Wirtschaft hierzulande gewinnt trotz aller Unwägbarkeiten an Fahrt. Das US-Pendant, der ISM für das Dienstleistungsgewerbe, konnte die Erwartungen übertreffen. Die US-Konjunkturdaten vom aktuellen Rand machten einmal mehr sehr deutlich, dass die US-Wirtschaft ihren Wachstumskurs auch ohne zusätzliche Stimuli fortsetzen kann.

In den kommenden Tagen werden sich die Blicke immer wieder in Richtung China richten. Die Tagung des nationalen Volkskongresses hat mit dem Rechenschaftsbericht der Regierung begonnen. Dabei bekannte sich die Regierung zu Wachstum, angestrebt werden 6,5% Wirtschaftswachstum pro Jahr sowie zum Klimaschutz. Obwohl die Verschuldung des Landes ebenfalls thematisiert wurde, soll das Wirtschaftswachstum ggf. über zusätzliche Verschuldung erreicht werden. Die Tagung dauert bis Mitte März, so dass man mit weiteren Neuigkeiten rechnen kann.

Konjunkturdatenseitig sind die US-Auftragseingänge sowie diejenigen für langlebige Wirtschaftsgüter von Interesse. Schließlich ist das verarbeitende Gewerbe die Achillesverse des US-Aufschwungs. Daneben dürften die politischen Probleme im Euroraum zu beachten sein. In Griechenland übt man sich einmal mehr in Zweckoptimismus zum Fortgang der Prüfungen des Haushaltskonsolidierungsprozesses. Das mag mit den Berichten in Zusammenhang stehen, wobei es möglicherweise von deutscher Seite Zugeständnisse geben könnte, so wurde es jedenfalls am Wochenende berichtet. Zudem bleibt die politische Situation in Frankreich unklar, wobei der unabhängige Kandidat derzeit die Nase vorn zu haben scheint. Entschieden ist hinsichtlich der Nachfolge Hollandes immer noch nichts.

Der Bund Future dürfte kaum verändert in den Tag starten. Die politische Situation im Euroraum bleibt ein wesentlicher Stützungsfaktor. Zugleich wirft die Tagung des EZB-Rats ihre Schatten voraus. Mario Draghi dürfte sich intensiv auf die Fragen zur Entwicklung der Teuerung vorbereiten, nicht nur von den Journalisten in der Pressekonferenz. Allerdings werden die Mehrheitsverhältnisse im EZB-Rat unverändert sein. Außerdem passiert bei der Preisentwicklung genau das, was prognostiziert worden war. Letztlich geht es darum, ob die Notenbanker Zweitrundeneffekte ausmachen können oder nicht. Die Aktivität im Bund Future wird wegen des Kontraktwechsels hoch bleiben. Er (Juni-Kontrakt!) sollte sich zwischen 160,10 und 161,55 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,40 und 2,54% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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