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Preisdaten bringen die Kurse von Bundesanleihen kräftig unter Druck - National-Bank Kolumne

02.03.2017 09:20 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Während die Markit Einkaufsmanagerindizes für verschiedene Euroländer im Rahmen der Vorabschätzungen bzw. Erwartungen ausfielen, brachten die deutschen Konsumentenpreisdaten den Bund Future kräftig unter Druck. Bereits mit der Veröffentlichung der Daten aus einzelnen Bundesländern wurde deutlich, dass die 2%-Marke auf Jahresbasis wohl überschritten wird. So kam es dann auch. Dennoch wird die EZB auf die umgehend laut werdende Kritik nicht reagieren und ihren aktuellen Kurs beibehalten. Hier sei noch einmal an die Aussagen des EZB-Chefs auf der Pressekonferenz erinnert, wonach die EZB Geldpolitik für den gesamten Euroraum und nicht für einzelne Länder betreibe und eine europäische Teuerungsrate von nahe, aber unter 2% auch bedeute, dass die Preise in einigen Ländern durchaus um mehr als 2% p.a. zulegen können. Solange sich zudem keine Sekundäreffekte abzeichnen, wird die EZB aller Kritik zum Trotz die lockere Geldpolitik beibehalten. Immerhin ist der Preisanstieg vor allem auf zwei Faktoren zurückzuführen. Der Effekt aus dem Energiepreisanstieg war bereits vorab bekannt und darf daher nicht überraschen. Selbst der Anstieg der Nahrungsmittelpreise, der witterungsbedingt ist, kann nicht wirklich als problematisch angesehen werden. Und die bislang in Deutschland in diesem Jahr abgeschlossenen Lohnsteigerungen dürften kaum inflationstreibend wirken.

Hinsichtlich der Geldpolitik in den USA sieht es dagegen schon anders aus: Die Leitzinsanhebung im März ist inzwischen sehr wahrscheinlich geworden. Die US-Notenbanker dürften in den Daten zum ISM für das verarbeitende Gewerbe, zum PCE-Deflator sowie den Informationen aus dem Beige Book genügend Anhaltspunkte gefunden haben, um zügig zu handeln. Außerdem hat sich mit Lael Brainard die US-Notenbankerin erstmals für baldige Leitzinsanhebungen ausgesprochen, die bislang als stärkste Gegnerin von Leitzinsanhebungen einzustufen war. Wenn sich morgen die Fed-Chefin ebenfalls für eine Änderung der US-Geldpolitik stark machen sollte, dürfte es im FOMC tatsächlich eine Mehrheit für +25 bp im laufenden Monat geben.

Damit steht das wichtigste Thema des Tages bereits fest: Warten auf die Aussagen weiterer US-Notenbanker am Freitag, wobei die nächste Zinserhöhung bereits weitestgehend eingepreist ist. Daneben dürften die Verbraucherpreise für den Euroraum im Fokus stehen. Die 2%-Marke sollte erreicht, vielleicht sogar überschritten werden. Aufgrund der geschilderten Gründe wird die EZB nicht reagieren. Da die Stimmung an den Aktienmärkten sehr gut, was mit dem Blick auf die Gewinner des gestrigen Handelstages durchaus auf die US-Leitzinserhöhungsfantasien zurückzuführen sein dürfte – der langläufigen Einschätzung seien steigende Zinsen positiv für Finanzdienstleister, die dann auch die Tagesgewinner waren, dürfte es der Bund Future heute wieder schwer haben. Er sollte den Tag mit Kursverlusten beginnen. Unterstützung kommt jedoch nach wie vor von den politischen Problemen im Euroraum. Im Tagesverlauf sollte sich der Bund Future zwischen 164,35 und 165,60 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,40 und 2,52% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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