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Politische Risiken im Euroraum beunruhigen die Investoren - National-Bank Kolumne

23.02.2017 09:11 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die deutschen Unternehmer lassen sich derzeit weder von drohenden protektionistischen Zügen einer US-Administration noch von den politischen Risiken in Europa beeindrucken. Sie blicken gemäß ifo optimistisch auf die kommenden Monate. Schließlich klappt es jetzt auch mit der Binnenwirtschaft. Daher stehen die Zeichen für eine Beschleunigung der wirtschaftlichen Aktivität hierzulande und damit auch im Euroraum zumindest in den nächsten Monaten nicht schlecht.

Das wird die EZB jedoch nicht dazu bewegen, ihre Geldpolitik zu adjustieren. Ein Mehr an Wachstum dürfte durchaus in ihrem Interesse sein. Schließlich und das konnte man gestern einmal mehr an der Renditeentwicklung für Bunds sowie den Spreads zu Bunds erkennen, sorgen sich die Investoren um die Zukunft Europas. Die politische Unsicherheit hierzulande treibt die Anleger dann doch wieder in den vermeintlich sicheren Hafen „Bunds“. Zudem sorgt der Mangel an hochwertigen Sicherheiten für steigende Kurse der kurzlaufenden deutschen Anleihen, zumal die Bundesfinanzagentur eine leichte Reduzierung des Emissionsvolumens in diesem Segment in diesem Jahr geplant hat.

Trotz aller inzwischen gar nicht einmal so schlechten Aussichten für die europäische Wirtschaft bleiben eben doch zahlreiche Risiken bestehen. Immerhin deutet sich nach den Aussagen der IWF-Chefin eine Kompromisslinie für die Beteiligung des Währungsfonds an dem Stützungsprogramm für Griechenland an. Der IWF wird derzeit nicht auf hair cuts für griechische Schulden bestehen, damit die Höhe der Verbindlichkeiten als für das Land tragfähig eingestuft wird. Eine erneute Verlängerung der Laufzeiten der Kredite sowie eine Reduzierung der Kreditzinsen dürften ausreichen, um den IWF finanziell an Bord zu bekommen. Wie das konkret aussehen soll, ist noch zu verhandeln. Faktisch ist eine Verlängerung der Kreditlaufzeiten sowie eine Reduzierung der zu zahlenden Zinsen jedoch als hair cut zu werten, denn der Barwert der Kredite nimmt ab. Allerdings kommt auf diesem Weg immerhin der Nominalbetrag der Kredite an die Gläubiger irgendwann in der Zukunft zurück, eine formale Abschreibung entfällt. Man hat wieder Zeit über die wichtigen Wahltermine in diesem Jahr gewonnen.

Das Protokoll des letzten FOMC-Treffens machte deutlich, dass die US-Notenbanker „den Finger am Abzug haben“. Die nächste Leitzinserhöhung wird bald kommen. Noch dürfte die Mehrheit der stimmberechtigten FOMC-Mitglieder nicht vom März überzeugt sein. Sollten die Preis- und Arbeitsmarktdaten erneut in die richtige Richtung weisen und die geplante Steuerreform vor allem die Nachfrage ankurbeln, dürften auch die noch zögernden US-Notenbanker ihr ok für eine Zinserhöhung geben.

Heute dürften neben dem Q4 BIP für Deutschland erneut die US-Notenbanker im Fokus stehen, da das Thema Zinserhöhung im März weiterhin ganz oben auf der Agenda steht.

Der Bund Future dürfte mit Kursgewinnen in den Tag starten. Im Tages-verlauf sollte er sich zwischen 164,30 und 165,70 bewegen. Gewinnmitnahmen sind weiterhin nicht auszuschließen, vielleicht im Zuge der Emission der 7jährigen T-Notes am Abend. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,36 und 2,50% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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