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Bereiten die US-Notenbanker einen Leitzinsschritt im März vor? - National-Bank Kolumne

21.02.2017 09:31 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Während die Politik die Ergebnisse des Eurogruppentreffens zum Thema Griechenland als Erfolg zu verkaufen versucht, hat sich bei nüchterner Betrachtung kaum etwas an der Situation geändert. Die Vertreter der Geldgeber werden ihre Arbeit in Griechenland wieder aufnehmen. Diese Vereinbarung mit der griechischen Seite ist kein Erfolg, sondern conditio sine qua non für eine Auszahlung der nächsten Tranche aus dem Stützungspaket. Die Prüfer müssen ihre Arbeit sowieso erst einmal abschließen, bevor über weitere Auszahlungen befunden werden kann. Die griechische Seite hat zusätzliche Reformen zugesagt. Worum es sich bei diesen Reformen handeln soll, blieb jedoch unklar, zumal griechische Regierungskreise erneut betont haben, dass es keine zusätzlichen Sparmaßnahmen geben wird. Quadratur des Kreises? Und auch hinsichtlich einer Beteiligung des IWF an den finanziellen Lasten aus dem Stützungspaket ist man wohl keinen Schritt weiter gekommen. Der Währungsfonds hält die Schuldentragfähigkeit des Landes immer noch nicht für gegeben. Dass es kurzfristig keine Fortschritte geben wird, ist indirekt den Aussagen des Eurogruppenchefs zu entnehmen, der keinen unmittelbaren Finanzbedarf Griechenlands in den kommenden Monaten erkennen kann. Daraus kann man durchaus schließen, dass er von keiner Freigabe neuer Mittel in den kommenden Monaten ausgeht. Daher werden die Probleme in Griechenland in den kommenden Monaten weiterhin vor sich hin köcheln und wahrscheinlich in dem einen oder anderen Land zum Wahlkampfthema werden.

Immerhin gab es erfreuliche Nachrichten aus Portugal. Das Land hat eine weitere Tranche an IWF-Krediten aus dem Stützungspaket vorzeitig zurückgezahlt. Wahrscheinlich kann das Land dadurch seinen Zinsaufwand etwas reduzieren, da es sich über die Kapitalmärkte zurzeit günstiger refinanzieren kann.

Der heutige Vormittag sollte im Zeichen der vorläufigen Werte der Markit Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende und das Dienstleistungsgewerbe für verschiedene Euroländer stehen. Die Werte dürften sich leicht eingetrübt haben. Die unklare Handelspolitik der US-Administration sowie die Konkretisierung eines „Hard Brexit“ dürften die Stimmung der Unternehmer verschlechtert haben. Nichtsdestotrotz sollte der Aufschwung im Euroraum Bestand haben. Am Nachmittag und Abend sind die Aussagen der US-Notenbanker von Interesse. Es geht vor allem um Hinweise, ob sie sich eine Leitzinsanhebung bereits im März vorstellen können. Schließlich schwenkten zuletzt nicht wenige Fed-Vertreter auf diesen Kurs ein.

Der Bund Future dürfte wenig verändert in den Tag starten. Die politischen Probleme im Euroraum, die u. a. für massiven Abgabedruck auf französische OATs sorg(t)en, sollten Bunds tendenziell unterstützen. Nichtsdestoweniger bleibt das Risiko von Gewinnmitnahmen bestehen, schließlich konnten Bunds in den letzten Tagen teils deutlich zulegen. Der Bund Future dürfte sich zwischen 163,95 und 165,05 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,37 und 2,51% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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