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Japan: Importbelebung drückt auf Handelsbilanzsaldo - Nord LB Kolumne

20.02.2017 12:02 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

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Im Vergleich zu den Peers war die Entwicklung der Exporte in Japan im Januar ziemlich schwach. Während China zum Jahresbeginn einen Anstieg von 16,7% Y/Y und Südkorea 11,2% Y/Y meldeten, enttäuschte die Veröffentlichung des Finanzministeriums mit mageren 1,3% Y/Y.

Die Wirtschaftsdaten der ersten zwei Monate eines neuen Jahres sind in Japan immer mit etwas Vorsicht zu genießen, da das chinesische Neujahr zu Verzerrungen in den Zahlen führt. Nichtsdestotrotz kann für das flaue Ergebnis das kalendarische Konundrum nicht allein herhalten. Vor allem, da etwa China und Südkorea dann einen ähnlichen Effekt hätten verzeichnen müssen.

Nach Regionen gab es einen Anstieg der Ausfuhren vor allem in Richtung Asien (+6,0% Y/Y), während die USA und Europa weniger japanische Waren nachfragten (-6,6% Y/Y resp. -5,1% Y/Y). Produktseitig drückte vor allem der Transportsektor das Wachstum der Exporte (-3,5% Y/Y).

Der Anstieg der Importe überrascht dann doch schon in seinem Ausmaß (+8,5% Y/Y). Ein großer Teil ist hier dem Preisanstieg bei den Energieträgern zuzuschreiben. Allerdings legen auch andere Einfuhren zu, wie etwa Maschinen (9,6% Y/Y), was ein deutlicher Hinweis darauf ist, dass die Binnenwirtschaft wieder an Fahrt aufnimmt. Durch den starken Anstieg der Einfuhren reduzierte sich der Handelsbilanzsaldo deutlich. Die nicht bereinigte Handelsbilanz meldete aufgrund saisonaler Effekte sogar ein tiefrotes Defizit für den Saldo in Höhe von mehr als einer Billion Yen.

Wir glauben, dass die Ausfuhren sich aber wieder beleben werden. Vermutlich war der Januar nur ein Ausreißer. Die globale Nachfrage sollte derzeit noch hoch sein. Der Yen ist ebenfalls noch günstig und sollte auch helfen. Saisonale Effekte werden Im Februar der nicht bereinigte Handelsbilanz wieder helfen, so dass beide Statistiken wieder ein positives Vorzeichen melden sollten.

Mittelfristig wird es aber auch vom amerikanischen Präsidenten abhängen, welchen Weg der Welthandel nimmt. Negative Auswirkungen werden, sollte er seine Wahlkampf-Pläne tatsächlich umsetzen, für Japan nicht ausbleiben.

Fazit: Die japanischen Exporte im September enttäuschen mit mageren 1,3% Y/Y. Dies ist ein im Vergleich sehr schwacher Wert. Während die Ausfuhren in Richtung Asien sehr gut liefen, fragten Amerika und Europa anscheinend weniger japanische Güter nach. Die Einfuhren stiegen mit 8,5% Y/Y jedoch sehr stark an und reduzieren damit den Handelsbilanzsaldo. Der deutliche Zuwachs macht auch Hoffnung auf eine Belebung der Binnenkonjunktur, die zum Jahresausklang eher schwächelte. Wir glauben, dass der Januar bei den Ausfuhren nur ein Ausrutscher war und im Februar wieder mehr Schwung in den japanischen Außenhandel kommt. Mittelfristig kann der neue amerikanische Präsident jedoch für deutliche Störungen sorgen.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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