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Politische Unsicherheit in Europa - National-Bank Kolumne

20.02.2017 08:46 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Am Freitag konnten die Kurse von Bunds und US-Treasuries deutlich zulegen. Die politische Unsicherheit vor allem im Euroraum treibt die Investoren wieder in die vermeintlich sicheren Rentenmärkte. Immerhin dürften nach dem Wochenende in Italien keine baldigen Neuwahlen drohen. Der Rücktritt Matteo Renzis von seinem Parteiamt dürfte zumindest ein kurzfristiges Machtvakuum hinterlassen, das es zu füllen gilt. Dort wird man sich also vorerst mit innerparteilichen Problemen beschäftigen, als Neuwahlen in Italien mit sehr ungewissen Ausgang zu fordern. Nichtsdestotrotz steht das Land im Fokus, mindestens bei der EU-Kommission. Gemäß Presseberichten soll es von der EU-Kommission deutliche Worte in Richtung des Landes gegeben haben, die vereinbarte Haushaltkonsolidierung durchzuführen. Es sei sogar mit Strafen gedroht worden. Spätestens seit dem Verhalten der EU-Kommission gegenüber Spanien und Portugal sind Strafandrohungen mehr oder weniger leere Drohungen. Schließlich wurden anderen Ländern ebenfalls finanzielle Konsequenzen wegen exzessiver Defizite angedroht, passiert ist hingegen nichts bzw. die Strafzahlung wurde auf null festgesetzt, so dass es sich um eine symbolische Maßnahme handelte.

Aufgrund des Feiertages in den USA sowie des vergleichsweise leeren Datenkalenders wird es kaum Impulse geben, die den Rentenmärkten Orientierung bzw. eine Richtung geben werden. Das Treffen der Eurogruppe dürfte das Highlight des Tages sein. Erwartungsgemäß gab es am Wochenende keinen Durchbruch in der Sache Griechenland. Die Beteiligung des IWF am Stützungsprogramm steht nach wie vor aus. Obwohl die zahlreichen Aussagen verschiedener Politiker den Eindruck erwecken, der IWF werde sich alsbald am Stützungsprogramm beteiligen, dürften die Hürden weiterhin sehr hoch liegen. Schließlich beharrt die griechische Administration darauf, keine zusätzliche Konsolidierungsmaßnahmen und vor allem keine neuerlichen Kürzungen im Rentensystem vorzunehmen. Das Thema Schuldentragfähigkeit dürfte, auch wenn es für den Moment etwas in den Hintergrund gerückt ist, ebenfalls auf der Agenda bleiben. Die griechische Regierung spielt wieder einmal auf eine politische Lösung ihrer Probleme. Es besteht jedoch das Risiko, dass das Land dieses mal einen Schritt zu weit geht und die eigene Position überschätzt. Dementsprechend dürfte es erst auf dem nächsten Eurogruppentreffen am 20. März zu weiteren Entscheidungen kommen, wenn überhaupt. Außerdem wird die Eurogruppe die Konjunkturaussichten für 2017 und 2018 diskutieren. Am Rande sollten auch die Auswirkungen des Ausstiegs UKs aus der EU ein Thema sein, auch wenn es nicht explizit auf der Agenda steht, ebenso wie potenzielle Antworten auf die Einführung von Handelshemmnisse der US-Administration.

Der Bund Future dürfte kaum geändert in den Tag starten. Für eine klare Tendenz fehlen die Impulse. Die Geldmarktpapiere, die von Belgien und Frankreich emittiert werden, dürften sich wie üblich problemlos unter-bringen lassen. Aufgrund der guten Performance der vergangenen Woche steigt beim Bund Future jedoch allmählich das Risiko von Gewinnmitnahmen. Der Bund Future dürfte sich zwischen 163,60 und 165,05 bewegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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