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Fed-Chefin bereitet Investoren auf baldigen Leitzinserhöhungen vor - National-Bank Kolumne

16.02.2017 08:25 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Das Eingangsstatement von Janet Yellen vor Vertretern des Repräsentantenhauses glich demjenigen ihres Auftritts vor dem Senat, wie es üblich ist und zu erwarten war. Die Fragen und Kommentare der Parlamentarier drehten sich vor allem um Regulierungsfragen sowie der Wirksamkeit der Geldpolitik. Die Fed-Chefin machte wie tags zuvor deutlich, dass die US-Notenbank die Leitzinsen im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung des Landes sowie des Preistrends im Verlauf des Jahres anheben wird. Dazu passten die Preisdaten für den Januar. Entgegen der Schätzungen stiegen die Jahresraten an. Nun liegt die Kernrate deutlich über der Marke von 2%, was den US-Notenbankern sicherlich zusätzliche Argumente gibt, bald an der Zinsschraube zu drehen. Schließlich stehen die geplanten, wenn auch noch nicht konkret greifbaren fiskalischen Stimulierungsmaßnahmen der US-Administration im Raum. Auch dazu wurde die Fed-Chefin befragt. Ihre Einschätzungen waren die altbekannten: Solange der Stimulus auf die Steigerung der Produktivität ausgerichtet ist, würde das von der Fed begrüßt. Würden die Maßnahmen jedoch in erster Linie die Nachfrage stimulieren, wird die Fed in Anbetracht der Arbeitsmarktsituation sowie der Daten vom aktuellen Rand reagieren müssen, um das Mandat für den Erhalt der Preisstabilität zu erfüllen.

Insgesamt bereitete die Fed-Chefin die Investoren auf baldige Leitzinserhöhungen vor. In dieselbe Richtung gingen auch die Aussagen anderer Notenbankvertreter. Eric Rosengren, der nicht als ausgemachter „Falke“ gilt, brachte gestern sogar erstmals öffentlich mehr als drei Zinserhöhungen im laufenden Jahr ins Spiel. Obwohl es noch einige Zögerer im FOMC gibt, dürfte es also tatsächlich zu mehreren Leitzinsanhebungen kommen und das möglicherweise früher, als bislang von den Marktakteuren angenommen. Den März-Termin sollte man also nicht aus den Augen verlieren.

Neben den Preisdaten konnten gestern auch die Einzelhandelsumsätze überzeugen. Scheinbar macht sich die nach wie vor sehr gute Stimmung der Konsumenten an den Ladenkassen bemerkbar, was man von der Industrie leider nicht behaupten kann. Die Industrieproduktion ging ebenso wie die Kapazitätsauslastung zurück. Aus guter Stimmung und anziehenden Auftragseingängen ist also noch kein Mehr an Produktion geworden.

Heute sollten insbesondere die Aussagen der US-Notenbanker im Fokus bleiben, vor allem im Hinblick auf das März FOMC-Treffen. Das Protokoll der jüngsten Tagung des EZB-Rats dürfte etwas mehr Aufschluss darüber geben, wie stark die Fraktion der QE-Reduzierungs- und geldpolitischen Normalisierungsbefürworter tatsächlich ist. Ansonsten sind der Phili Fed Indikator sowie die Daten vom US-Immobilienmarkt von Interesse.

Der Bund Future dürfte zwar behauptet in den Tag starten. Die Emissionen aus dem Staatsanleihebereich inklusive der TIPS dürften gut aufgenommen werden. Dennoch sollte der Bund Future in Anbetracht der guten Stimmung der Investoren im weiteren Tagesverlauf abbröckeln. Er dürfte sich zwischen 162,60 und 164,05 bewegen. Die Renditen der 10jährigen US-Treasuries sollten zwischen 2,40 und 2,53% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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