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BIP Japan: Entschleunigung zum Jahresausklang - Nord LB Kolumne

13.02.2017 11:29 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

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Das japanische Wirtschaftswachstum hat sich im letzten Quartal weniger dynamisch entwickelt, als von uns erwartet. Bei einem Expansionstempo von nur 0,2% Q/Q ist – trotz eines annualisierten Wachstums von immerhin 1,0% – von einer Enttäuschung sprechen. Aus unserer Sicht blieb vor allem der private Konsum hinter den Erwartungen zurück. Dieser erwies sich über das Jahr bislang als relativ robust, lieferte nun zum Jahresende keinen Wachstumsbeitrag. Das steht leicht im Widerspruch zu einem stark gewachsenen Importvolumen (+1,3% Q/Q), was eigentlich einen höheren Binnenkonsum indiziert. Die Vorratsveränderungen lieferten ebenfalls einen negativen Beitrag.

Sehr positiv entwickelten sich die Exporte. Die Außenwirtschaft trug insgesamt ungefähr zur Hälfte zum Wachstum im IV. Quartal bei. Allerdings zeigt genau dies das Risiko, vor dem die japanische Volkswirtschaft steht. Sollte es durch den neuen amerikanischen Präsidenten zu handelspolitischen Auseinandersetzungen kommen und sei es „nur“ mit China, wird dies ein hohes Risiko für Japan darstellen. Insbesondere, wenn der private Konsum nicht wieder auf die Beine kommen sollte. Der japanische Premierminister gab sich bei seinem Besuch in den Vereinigten Staaten zwar Mühe, die wirtschaftliche Zusammenarbeit zu pflegen. Es ist aber klar, wie schnell sich dies bei der Unberechenbarkeit von Donald Trump ändern kann.

Momentan sind wir allerdings positiv gestimmt, dass zumindest der Jahresauftakt 2017 gelingt. Die Belebung der globalen Konjunktur wird der Exportwirtschaft unter die Arme greifen. Der Yen ist nach wie vor günstig, das hilft ebenso. Die Stimmung beim japanischen Verbraucher sollte sich dann auch verbessern, der Konsum sich entsprechend wieder beleben.

Die Märkte reagierten relativ gefasst auf die heute präsentierten Zahlen. Der Yen wertete zum US Dollar leicht ab und der Aktienmarkt legte trotz der Enttäuschung zu.

Fazit: Die japanische Wirtschaft wächst zum Jahresausklang weniger stark als erwartet. Während die Exporte so gut liefen wie lange nicht, bremst aktuell der private Konsum. Einerseits macht die bessere globale Konjunkturlage zwar Hoffnung, die Abhängigkeit vom Außenhandel stellt aber in der Amtszeit vom aktuellen US-Präsidenten ein nicht unerhebliches Risiko dar. Daher sollte die Entwicklung der Binnennachfrage mit Argusaugen beobachtet werden. Für den Start in 2017 sind wir aber aktuell noch sehr zuversichtlich.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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