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Stimmung der US-Konsumenten hat sich etwas eingetrübt - National-Bank Kolumne

13.02.2017 09:08 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die Hoffnung auf umfassende Steuersenkungen hat den US-Aktienmärkten auch am Freitag zu teils deutlichen Kursgewinnen verholfen. Die Investoren werden sich jedoch noch gedulden müssen, bis der US-Präsident seine „phänomenalen“ Steuerpläne bekannt gibt. Diese stehen dann sowieso noch unter dem Vorbehalt, dass sich entsprechende Mehrheiten im Kongress für seine Pläne finden lassen. Ohne Pläne zur Gegenfinanzierung dürften selbst die Republikaner dem nicht uneingeschränkt zustimmen. Außerdem kommt die nächste Bewährungsprobe allmählich auf den Präsidenten zu: Das Erreichen der Verschuldungsobergrenze. Etwa Mitte März soll es soweit sein.

Am Freitag hat sich die Stimmung der US-Konsumenten gemessen an den vorläufigen Werten für den Indikator der Uni Michigan leicht eingetrübt. Grundsätzlich blicken die Verbraucher jedoch optimistisch in die Zukunft. Allerdings wird die US-Administration liefern müssen, damit das auch so bleibt. Eine Personalie hat am Freitag ebenfalls für etwas Aufregung gesorgt. Daniel Tarullo, US-Notenbankgouverneur und innerhalb der Fed verantwortlich für die Bankenaufsicht, nimmt bereits Anfang April seinen Hut. Das dürfte die unmittelbare Reaktion auf die von der US-Regierung geplanten Maßnahmen zur Lockerung der Bankenregulierung sein. Dadurch hat die neue US-Administration jedoch die Möglichkeit, bald drei neue Fed-Mitglieder zu ernennen. Sofern das erfolgreich ist, würde sich sicher das Machtgefüge bei der US-Notenbank verschieben.

In Europa schiebt sich die Schuldenkrise weiter in den Mittelpunkt des Interesses. Dem Vernehmen nach hat sich die Gläubigergruppe inklusive des IWF auf eine gemeinsame Position gegenüber Griechenland verständigt. Es werden zusätzliche Konsolidierungsmaßnahmen bis und nach 2018 verlangt. Dabei geht es auch einmal mehr um Einschnitte in das Rentensystem, die von der griechischen Regierung bislang jedoch kategorisch abgelehnt worden sind. Die griechische Administration übt sich in dem bekannten Zweckoptimismus. Sie geht von dem Erzielen eine Vereinbarung bis zum kommenden ECOFin-Gipfel aus, der am 20. Februar stattfindet. Ob es zur Vereinbarung kommt, hängt nun von Griechenland ab, da die Vorschläge der Geldgeber auf dem Tisch liegen. Die Beteiligung des IWF rückt also wieder in größere Nähe, wenn die griechische Seite die Vorschläge akzeptiert und deren Umsetzung einleitet. Ansonsten besteht weiterhin das Risiko einer völligen Neuverhandlung des Stützungspakets, da die IWF-Beteiligung aufgrund der Vorgaben einiger Länderparlamente zwingend notwendig ist.

Da der Datenkalender heute keine bedeutenden Informationen bereit-hält, werden sich die Investoren in Zurückhaltung üben. Schließlich stehen am Dienstag und Mittwoch die beiden Auftritte der Fed-Chefin im Repräsentantenhaus und im Senat auf der Agenda. Einfach wird das für sie nicht werden. Die Abgeordneten werden sicher genau wissen wollen, wie die Fed auf fiskalische Impulse reagieren wird. Da jedoch nicht bekannt ist, wie diese aussehen werden, kann die Notenbank nur im Neben stochern. Gleiches gilt für die angestrebte Deregulierung des Finanzdienstleistungssektors, wobei die US-Notenbankerin davor sicher warnen wird. Die Staatsanleiheemissionen aus Italien werden sich heute Morgen als Belastungsfaktor erweisen. Das italienische Schatzamt dürfte Renditeaufschläge bieten müssen, um die Emissionen letztlich im gewünschten Volumen platzieren zu können. Der Bund Future dürfte mit leichten Kursverlusten in die Wochen starten und sich zwischen 163,30 und 164,55 bewegen. Die Renditen der 10jährigen US-Treasuries sollten zwischen 2,36 und 2,50% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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