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Hoffnung auf Impulse für die US-Wirtschaft - National-Bank Kolumne

10.02.2017 08:32 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die Ankündigung des US-Präsidenten nach einem Treffen mit Vertretern aus der Luftfahrtbranche, wonach die Einzelheiten zu den Steuerplänen in eine paar Wochen vorgelegt werden, beflügelte die Aktienmärkte gestern ebenso wie die langsam konkreter werdenden Vorschläge zur stärkeren Deregulierung der Finanzdienstleistungsindustrie. Risiko war und ist auch heute Morgen wieder gesucht. Immerhin fanden sich in diesem Umfeld noch ausreichend Investoren, die die 30jährigen T-Bonds gestern zu einer Rendite von rund 3% abnahmen.

Die ersten wichtigen Daten des Tages sorgten für eine Überraschung: Der chinesische Außenhandel hat sich im Januar im Jahresvergleich erheblich belebt. Der starke Anstieg der Einfuhren und Ausführen dürfte u. a. auf die Entwicklung der chinesischen Währung sowie dem Bedarf nach Rohstoffen geschuldet sein.

Wenig neue Erkenntnisse brachten dagegen die Aussagen der US-Notenbanker: Immerhin setzt sich mit Charles Evans der nächste stimmberechtigte Notenbankgouverneur für drei Leitzinserhöhungen im laufenden Jahr ein, während James Bullard dagegen nur eine einzige erwartet. Der Auftritt von Janet Yellen Mitte nächster Woche sollte dazu jedoch etwas mehr Klarheit bringen, obwohl die fiskalischen Pläne der US-Administration noch im Dunklen bleiben. Immerhin hat das Warten nach der Ankündigung von Donald Trump in naher Zukunft ein Ende, so dass die US-Notenbanker vielleicht schon vor oder während ihrer nächsten FOMC-Tagung detailliertere Planungsentwürfe vorliegen haben, die sie dann bewerten können.

Im Euroraum bleibt die Staatsschuldenkrise eines der wichtigsten The-men. Die griechische Regierung übt sich in gewohntem Zweckoptimismus. Dort geht man davon aus, dass man die Gespräche zum Fortgang der Konsolidierungsbemühungen im Land rechtzeitig vor dem ECOFin-Treffen erfolgreich abschließen kann, so dass die nächste Tranche aus dem Stützungspaket freigegeben werden kann. Ohne finanzielle IWF-Beteiligung dürfte sich das jedoch als sehr schwierig erweisen. Außerdem wird wieder einmal deutlich, dass die griechische Regierung den vereinbarten Maßnahmen wohl nicht vollständig und / oder zur Zufriedenheit der Gläubiger nachgekommen ist. Ansonsten würden sich die Konsultationen nicht so lang hinziehen. Dass die EZB, wie es in Griechenland ebenfalls gehofft wird, bald griechische Staatsanleihen im Zuge des QE-Programms ankaufen wird, ist unwahrscheinlich. Als Zypern und Portugal Programmländer waren und „eigentlich“ aufgrund ihrer Bonitätssituation hätten nicht am QE-Programm partizipieren dürfen, hat die EZB Ausnahmen gemacht, weil beide Länder die Vereinbarungen mit den Gläubigern erfüllt haben und es nicht immer wieder neue Diskussionen über die Einhaltung der Auflagen gab.

Die starke Nachfrage nach Risiko am gestrigen Handelstag und heute Morgen in Asien dürfte dem Bund Future einen Auftakt mit Verlusten bescheren. Allerdings bleiben Bunds durch die Risiken aus der europäischen Staatsschuldenkrise immer noch gut gestützt. An Konjunkturdaten ist lediglich der vorläufige Wert des Indikators der Uni Michigan zu beachten. Die US-Konsumenten dürften bester Stimmung sein. Der Bund Future sollte sich zwischen 163,30 und 164,40 bewegen. Die Renditen der 10jährigen US-Treasuries sollten zwischen 2,36 und 2,50% schwanken. Gegen Abend dürfte es wie gestern im Zuge der Emission der 30jährigen T-Bonds Druck auf die Kurse geben.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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