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Timing der nächsten Zinserhöhung in den USA - National-Bank Kolumne

08.02.2017 09:03 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die deutschen Industrieproduktionsdaten konnten im Dezember im Gegensatz zu den Auftragseingängen nicht überzeugen. Zu stark sollte man die schwachen Daten hingegen nicht bewerten. Es ist davon auszugehen, dass die deutsche Industrie nicht zuletzt wegen der Belebung der Weltwirtschaft sowie der Währungsentwicklung trotz aller Unwägbarkeiten sehr gut in das laufende Jahr gestartet ist. Und schließlich kann die sich andeutende protektionistisch geprägte US-Politik die deutschen Unternehmen auch positiv beeinflussen, in dem sie die Unternehmen zwingt, nach neuen Absatzmöglichkeiten für ihre Produkte und Dienstleistungen zu suchen. Die übrigen Konjunkturdaten hatten gestern erwartungsgemäß wenig Einfluss auf das Handelsgeschehen. Die Emission der 3jährigen T-Notes am Abend verlief problemlos. Schließlich ist am kürzeren Ende der US-Renditestrukturkurve schon einige an Leitzinserhöhung eingepreist. Immerhin wirken die Aussagen der im laufenden Jahr stimmberechtigten lokalen Fed-Präsidenten Harker nach: Er brachte nämlich eine nächste Leitzinserhöhung im März ins Spiel, sofern die US-Konjunkturdaten stimmen. Von letzterem ist auszugehen. Eine Abschwächung der Dynamik am Arbeitsmarkt zeichnet sich bspw. nicht ab. Und die Stimmungsindikatoren aus dem verarbeitenden und dem Dienstleistungssektor sowie das Konsumentenvertrauen weisen in die richtige Richtung. Vielleicht schließen sich dieser Einschätzung noch weitere US-Notenbanker an. Mehr Klarheit dürfte es Mitte nächster Woche geben, wenn sich die Fed-Chefin zur Lage der Wirtschaft äußert und dem Bankenausschuss Rede und Antwort stehen muss.

Allmählich dämmert es den Investoren auch, dass die europäische Staatsschuldenkrise wieder stärker zu beachten ist: Same procedue as every year. Immer wenn es um den Abschluss der Prüfung über die Umsetzung mit Griechenland vereinbarter Maßnahmen geht, ziehen sich die Ergebnisse hin. Dieses mal kommt erschwerend hinzu, dass die avisierte finanzielle Beteiligung des IWF am aktuellen Stützungspaket nicht erfolgt ist. Griechenland benötigt jedoch frische Mittel, um fällige Kredite zurückzuzahlen. Die Aussagen vom IWF, wonach die Renten weiter gekürzt, Steuern gesenkt, Ausnahmeregelungen kassiert und Strukturreformen durchzuführen sind, damit das Land auf einen nahhaltigen Wachstumspfad einschwenken kann, werden von der griechischen Regierung kaum akzeptiert werden. Es sieht ganz danach aus, als ob der IWF bereits nach Ausstiegsmöglichkeiten aus irgendwelchen finanziellen Beteiligungen jenseits des Arguments der nicht vorhandenen Schuldentragfähigkeit sucht. Griechenland kann vielleicht noch einmal mit der Nachsicht der meisten Euroländer rechnen, denn ein Default des Landes mitten im Wahlkampf macht sich sicher schlecht. In diesem Umfeld dürfte Portugal heute für die Aufstockung der beiden Anleihen mehr an Rendite bieten müssen als bei den letzten Emissionen, obwohl die EZB als Anleihekäufer das noch abfedert.

Sicherheit dürfte tendenziell weiterhin gesucht sein. Der Bund Future sollte daher gute behauptete in den Tag starten. Die belgischen Emissionen gestern wurden gut aufgenommen, wenn auch nicht so überragend wie bspw. die langlaufenden Emissionen aus Italien oder Spanien, bei denen die Orderbücher deutlich größer waren. Da das finnische Treasury gestern ein Syndikat für 2022 und 2047 Laufzeiten mandatiert hat, dürfte heute die Emission erfolgen. Insbesondere die 30jährige dürfte sich sehr guter Nachfrage erfreuen. Der Bund Future sollte sich zwischen 162,70 und 164,30 bewegen. Die Renditen der 10jährigen US-Treasuries sollten zwischen 2,34 und 2,50% schwanken. Gegen Abend könnte es im Zuge der Emission der 10jährigen T-Notes Druck auf die Kurse geben.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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