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Mario Draghi verteidigt EZB-Politik, sorgt sich über Tendenzen in den USA - National-Bank Kolumne

07.02.2017 08:46 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Abgesehen von den Daten zu den Auftragseingängen für die die deutsche Industrie, die im Dezember ausgezeichnet ausgefallen sind und dem verarbeitenden Gewerbe damit einen sehr guten Start in das laufende Jahr ermöglichen sollten, wurden keine bedeutenden Konjunkturdaten veröffentlicht. Der Fokus der Investoren richtete sich nach dem Wochenende vor allem auf die politischen Entwicklungen in Frankreich sowie die Probleme in Italien. Schließlich begann gestern die Zeichnungsfrist für die Unicredit Kapitalerhöhung, was die übrigen Probleme im italienischen Bankensektor wieder allgegenwärtig werden ließ. Das brachte vor allem die Kurse der französischen und italienischen Staatsanleihen unter Druck und mit ihnen die gesamte Peripherie. Die Investoren nehmen trotz der permanenten Anwesenheit der EZB als Anleiheaufkäufer Risiken wahr. Zugute kam diese Entwicklung den Bunds, die gestern gesucht waren. Es dürfte dabei auch zu Shorteindeckungen gekommen sein.

Die Aussagen von Mario Draghi vor dem Europäischen Parlament fielen erwartungsgemäß aus: Er verteidigte die derzeitige Geldpolitik. Sie sei zur Stützung des Wachstums notwendig. Die Preisentwicklung bereite derzeit keine Sorgen, da der Preisanstieg vor allem auf die Entwicklung der Energiepreise zurückgehe. Ansonsten machte er in Richtung USA klar, dass es a) keine Währungsmanipulationen gäbe und b) dass Deregulierung im Finanzdienstleistungssektor ein großer Fehler sei, der zurnächsten Finanzmarktkrise führen könne. Man darf jetzt schon gespannt sein, wie aus der US-Administration darauf reagiert wird.

Heute stehen abgesehen von den Daten zur deutschen Industrieproduktion im Dezember kaum wichtige Daten an. Die politischen Probleme im Euroraum dürften breiten Raum einnehmen. Immerhin sieht es danach aus, als ob der IWF nach seiner internen Diskussion über Griechenland weiterhin an Bord bleiben wird. Allerdings dürfte es bis zu einer finanziellen Beteiligung an dem aktuellen Rettungspaket, so sie denn überhaupt noch kommen wird, ein weiter Weg sein. Der IWF hält die Schuldentragfähigkeit nach wie vor für nicht gegeben. Und hinsichtlich der Höhe des Primärüberschusses nach Auslaufen des aktuellen Paketes gibt es keine einheitliche Einschätzung. Zudem sollte die Wachstumsannahme des IWF für Griechenland von etwa einem Prozent p.a. allen Beteiligten zu denken geben, insbesondere jedoch der griechischen Regierung. Dass es also eine baldige Freigabe weiterer finanzieller Mittel für Griechenland geben wird, ist zu bezweifeln. Es dürfte wieder einmal kurz vor knapp werden.

Der Bund Future sollte aufgrund der Vorgaben aus dem späten US- sowie dem asiatischen Handel heute Morgen freundlich in den Tag starten. Allerdings dürfte die rege Emissionstätigkeit die Kursgewinne bremsen. Außerdem ist zu erwarten, dass Belgien heute oder spätestens morgen mit einer neuen 7- und 40jährigen Staatsanleihe an den Markt kommen wird, da gestern das Syndikat benannt wurde. Gerade die ultralange Laufzeit sollte sich sehr großer Nachfrage von real money accounts erfreuen. Der Bund Future sollte sich zwischen 162,70 und 164,30 bewegen. Die Renditen der 10jährigen US-Treasuries sollten zwischen 2,34 und 2,50% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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