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Theresa May trifft Donald Trump - National-Bank Kolumne

27.01.2017 09:02 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Neue Impulse für die Rentenmärkte waren gestern eher Mangelware. Die Platzierung der 7jährigen T-Notes verlief am Abend etwas besser, als es zu erwarten war. Den jüngsten leichten Renditeanstieg haben zahlreiche Investoren dazu genutzt, diese Anleihe einzukaufen. Das stabilisierte die Rentenkurse.

Heute wird Theresa May als erste ausländische Regierungschefin auf den neuen US-Präsidenten treffen. Zentrales Thema werden die bilateralen Handelsbeziehungen sein. Für die britische Regierungschefin ist das Treffen von immenser Bedeutung. Könnte es nämlich tatsächlich zu einem bilateralen Handelsabkommen innerhalb von 90 Tagen kommen, wie es sich der US-Präsident vorstellen kann, wäre die Verhandlungsposition der britischen Regierung im Zuge der EU-Austrittsverhandlungen erheblich gestärkt. Das Handelsbilanzdefizit, das die USA gegenüber UK haben, könnte sich jedoch als hohe Hürde erweisen. Schließlich ist der US-Präsident auf gute Deals für die USA aus. Und Länder, mit denen die USA ein hohes Handelsbilanzdefizit haben, gehören sicher nicht zu denen, von denen keine großen Zugeständnisse erwartet werden. Der Preis für ein Handelsabkommen mit den USA könnte für UK durchaus hoch werden. Allerdings dürfte das Verhalten der USA gegenüber UK einen Anhaltspunkt geben, wie sich die USA letztlich in Handelsfragen aufstellen werden. Daher sind die Aussagen nach dem bilateralen Treffen nicht nur für UK von hohem Interesse. Bevor sich die Premierministerin jedoch gestern auf den Weg in die USA machte, hat sie den Gesetzentwurf für die Genehmigung der EU-Austrittsverhandlungen in das Parlament eingebracht. Er ist sehr kurz und würde, wenn er denn so verabschiedet würde, der britischen Regierung keine Beschränkungen hinsichtlich der Verhandlungen mit der EU auferlegen. Gestern konnte man den Eindruck gewinnen, dass sich trotz anders lautender Aussagen die Mehrheit der Parlamentarier hinter diesem Gesetz versammeln wird, so dass die Regierung größtmögliche Verhandlungsflexibilität erhält. Der britische Finanzdienstleistungssektor scheint an einem Hard Brexitmodell jedenfalls keinen Zweifel mehr zu haben und arbeitet fieberhaft an Alternativen.

Konjunkturdatenseitig dürften die USA im Mittelpunkt des Interesses stehen. Die erste Schätzung des Q4-BIP wird heute Nachmittag veröffentlicht. Der private Verbrauch sollte einmal mehr die Triebfeder hinter dem Wachstum gewesen sein. Auch der Staatsverbrauch dürfte einen ordentlichen Beitrag geleistet haben. Dazu werden die Auftragseingänge für die langlebigen Wirtschaftsgüter bekanntgegeben. Sollte es ex Transport wieder zu einem ordentlichen Anstieg im Monatsvergleich gekommen sein, so dürfte die Flaute im verarbeitenden Gewerbe beendet sein. Die italienischen Stimmungsindikatoren könnten dagegen von den Problemen im Land in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Von den Level IV-Konsultationen des IWF werden sich die Regierungen der Euroländer kaum beeindrucken lassen. Die Forderung, in Deutschland seien Teuerungsraten jenseits der 2% p.a. notwendig, wird sicher zurückgewiesen werden.

Der Bund Future sollte zur Abwechslung mit Kursgewinnen in den Handelstags starten. Und sich zwischen 160,80 und 162,50 bewegen. Die Renditen der 10jährigen US-Treasuries sollten zwischen 2,46 und 2,60% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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