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Staatsanleihekurse stehen unter Druck: Gesucht ist Risiko! - National-Bank Kolumne

26.01.2017 09:36 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Obwohl sich die Stimmung der deutschen Unternehmer gemessen mit dem Ifo-Geschäftsklimaindikator etwas eingetrübt hat, konnte das die Rentenmärkte nicht stützen. Grundsätzlich ist die leichte Stimmungsverschlechterung auch nicht sonderlich tragisch. Der aktuelle Wert deutet nämlich immer noch auf ein ordentliches Wirtschaftswachstum in den kommenden Monaten hin. Da die Erwartungen an den Export sich laut Ifo sogar noch leicht verbessert haben, spielen die protektionistischen Anwandlungen des US-Präsidenten (noch) keine Rolle. Ähnlich sehen es wohl auch die Finanzmärkte. Die Zurückhaltung, die nach der Antrittsrede des neuen US-Präsidenten zu verzeichnen war, wurde aufgegeben. Die ersten durchaus wirtschaftsfreundlichen Entscheidungen gepaart mit einer Berichtssaison, die bisher gar nicht schlecht verlaufen ist, tragen zur Zuversicht bei und treiben die Investoren in riskantere Assetklassen und zwar rund um die Erde. Die Hoffnung, dass Steuersenkungen und Infrastrukturmaßnahmen das US-Wirtschaftswachstum befeuern und dann den Rest der Welt mitziehen, ist wieder da. Dass es keine Aussagen zur Finanzierung der fiskalischen Stimuli gibt, spielt ebenso wenig eine Rolle wie die protektionistischen Züge der Politik der US-Administration, obwohl sie wahrscheinlich sind, wenn die USA ihre Interessen nicht durchsetzen können. Sollte es tatsächlich zu tarifären und nicht tarifären Handelshemmnissen kommen, so dürfte der Rest der Welt nämlich kaum von einer lockeren US-Fiskalpolitik profitieren.

Gegen die ausgezeichnet Stimmung an den Aktienmärkten werden es die Bondkurse schwer haben. Von den Konjunkturdaten dürfte heute jedenfalls kaum Unterstützung kommen. Die deutschen Konsumenten dürften sich gemäß GfK-Umfrage in Kauflaune befinden. Die US-Daten sollten auch keine eindeutigen Impulse aussenden. Während der Index der Frühindikatoren durchaus stärker ansteigen könnte, sollte die Zahl verkaufter neuer Häuser aufgrund der Entwicklung der Hypothekensätze eher eine Enttäuschung werden. In Europa dürfte sich das Interesse auf die ECOFin-Tagung richten. Griechenland ist wieder einmal ein zentrales Thema. Schließlich ist der IWF immer noch nicht beim aktuellen Stützungspaket dabei, obwohl das eine Voraussetzung für die Gewährung der Finanzhilfen war. Weitere Erleichterungen beim Schuldendienst wird das Land nicht vorerst nicht erhalten. Und in Italien wurde gestern durch das Urteil des Verfassungsgerichtes zum Wahlrecht der Weg für Neuwahlen frei gemacht. Ob sie tatsächlich kommen werden, ist trotz des Wunsches der Opposition nicht klar. Als frühestmöglicher Termin für die Neuwahlen kommt dabei der Juni in Frage.

Der Bund Future sollte erneut mit Kursverlusten in den Tag starten. Die Auktion der 7jährigen T-Notes dürfte ebenso schwach verlaufen wie diejenige der 5jährigen gestern. Gegen Abend könnte es also durchaus noch weiteren Druck auf die Kursnotierungen geben. Die beiden italienischen Staatsanleihen dürften sich als Zero und vor allem Linker guter Nachfrage erfreuen. Im weiteren Tagesverlauf sollte sich der Bund Future zwischen 160,80 und 162,45 bewegen. Die Renditen der 10jährigen US-Treasuries sollten zwischen 2,46 und 2,60% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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