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Trump: Das neue US-Motto lautet: „America First“ - National-Bank Kolumne

23.01.2017 08:42 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die Aussagen zahlreicher US-Notenbanker haben es auch am Freitag wieder sehr deutlich gemacht, auch wenn nicht alle Fed-Vertreter abstimmungsberechtigt sind, die sich geäußert hatten: Sie befinden sich relativ eindeutig und ungewöhnlicher Weise einmütig auf Leitzinserhöhungskurs. Die Zahl der notwendigen Anpassungen der Fed Funds Zielzone wird nicht einheitlich gesehen, immer noch wird von zweien oder dreien gesprochen. Allerdings werden die Entscheidungen der neuen US-Administration die Einschätzungen der US-Notenbanker noch beeinflussen. Am kommenden Dienstag und Mittwoch tagt erstmals das FOMC in diesem Jahr. Eine Änderung des Leitzinses ist zwar nicht zu erwarten, da es im Anschluss der FOMC-Tagung keine Pressekonferenz geben wird. Die Abschlusserklärung dürfte jedoch vergleichsweise deutlich pro weiterer Zinserhöhungen ausfallen.

Die Ansprache des 45. US-Präsidenten anlässlich seiner Amtseinführung machte es erwartungsgemäß deutlich, dass nun ein anderer Wind im Weißen Haus wehen wird. „America First“, „Make America Great Again“ und „Deal“ sind die zentralen Leitmotive der künftigen US-Politik. Klar wurde zugleich, dass man sich wohl auf Einschränkungen im Freihandel wird einstellen müssen, sofern die USA davon nicht direkt und messbar profitieren und es zur Trump-Agenda passt. Unklar bleibt nach wie vor, wie die gesamten, bis dato bekannten Maßnahmen und Überlegungen umgesetzt und finanziert werden sollen. Dementsprechend werden die Investoren nicht nur heute die Aussagen des neuen US-Präsidenten zu analysieren und bewerten versuchen. Was die neue Politik konkret bedeuten wird und wie dadurch die Kapitalmärkte längerfristig beeinflusst werden, ist zurzeit noch nicht abzusehen. Wahrscheinlich muss man dem neuen Präsidenten die üblichen 100 Tage einräumen, um danach ein erstes Fazit zu ziehen. Schließlich sind die Voraussetzungen für die Umsetzung von Änderungen aufgrund der republikanischen Mehrheiten im Kongress gegeben. Immerhin gab es an den Devisenmärkten die ersten Reaktionen: Der USD wurde gegenüber nahezu allen anderen Währungen schwächer.

Die Auswirkungen des Politikwechsels und das genaue Betrachten der ersten Handlungen des neuen US-Präsidenten dürften nicht nur am heutigen Handelstag im Zentrum des Interesses stehen. Außerdem gibt es heute kaum weitere Informationen. Am Vormittag werden Daten zur Verschuldungssituation im Euroraum für Q3 2016 veröffentlicht. Am Nachmittag steht das Verbrauchervertrauen der Europäischen Kommission an. Es sollte sich im Januar weiter aufgehellt haben. Der Aufschwung in Europa kommt bei den Konsumenten langsam an, obwohl die Arbeitslosigkeit immer noch sehr hoch ist und nur langsam abgebaut wird. Allerdings gibt es von Seiten der einzelnen Regierungen im Euroraum derzeit kaum Bemühungen, das Investitionsklima freundlicher zu gestalten, was die EZB regelmäßig beanstandet.

Der Bund Future dürfte mit den Vorgaben aus dem späten US-Handel sowie dem asiatischen Handel mit Kursgewinnen in den Tag starten. Im weiteren Tagesverlauf sollte er sich zwischen 161,95 und 163,50 bewegen. Die Renditen der 10jährigen US-Treasuries sollten zwischen 2,37 und 2,53% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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