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Erste Pressekonferenz von Donald Trump - National-Bank Kolumne

11.01.2017 09:04 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Der heutige Handelstag könnte vergleichsweise langweilig werden, gäbe es da nicht die erste Pressekonferenz des designierten US-Präsidenten im laufenden Jahr am späten Nachmittag europäischer Zeit. Vorher werden sich die Investoren wie bereits gestern in Zurückhaltung üben. Am Vormittag wird die neue 10jährige Bund platziert werden, was tendenziell etwas auf die Kursnotierungen drücken sollte. Immerhin dürfte die neue Bund wahrscheinlich einen Kupon aufweisen, der größer Null ist, vermutlich 0,25%. Zudem ist es nach Benennung des Syndikats wahrscheinlich, dass auch Portugal mit seiner neuen 10jährigen auf die Investoren zugeht. Hier wird der Kupon allerdings um die 4% liegen. Im Vorfeld dieser Emission kamen die Kurse der portugiesischen Staatsanleihen bereits kräftig unter Druck. An den Kapitalmärkten macht sich im Hinblick auf die Rating-Situation erneut die Sorge breit, Portugal könne das Investment Grade-Rating von DBRS im Laufe des Jahres vielleicht doch noch verlieren, wenn sich die Finanzlage des Landes dauerhaft zu verschlechtern droht. Das dürfte den einen oder anderen Investor derzeit abschrecken. Letztlich dürften beide Emissionen aber doch vergleichsweise problemlos platziert werden.

Danach sollte dann auch wieder Ruhe auf den Bondmärkten einkehren, bis sich Donald Trump äußert. Die Investoren sind begierig, zu hören, wie er die immer wieder versprochenen Steuererleichterungen, Infrastrukturmaßnahmen, fiskalische Impulse, Deregulierungen usw. umsetzen will und wie seine konkrete Position zur Außenpolitik inklusive der Zukunft des Freihandels ist. Ob er jedoch ein stringentes Konzept vorlegen wird, ist zu bezweifeln. Vermutlich wird es wieder Stückwerk geben, das erneut viel Spielraum für Interpretationen zulässt. Außerdem ist für die Investoren sicher von Interesse, wie das alles finanziert werden soll. Deficit spending, wie es bspw. unter Ronald Reagan gemacht wurde, lässt die finanzielle Situation der USA nicht zu. Die Verschuldung ist dafür schon zu hoch, obwohl das Land den Weltreservewährungsbonus besitzt. Es muss zumindest eine teilweise Gegenfinanzierung der ganzen neuen Ausgaben geben. Auch das wird die Investoren interessieren. Ob die Kapitalmarktakteure und die Öffentlichkeit gnädig reagieren, wenn es dem designierten US-Präsidenten nicht gelingt, ein schlüssiges Gesamtkonzept vorzulegen, bleibt vorerst abzuwarten. Viel Zeit wird er dafür jedoch nicht bekommen. Er wird in jedem Fall bald liefern müssen.

Der Bund Future dürfte wenig verändert in den Tag starten. Am Vormittag dürften die Emission der Bund sowie der zu erwartenden aus Portugal für leichten Druck auf die Kursnotierungen sorgen. Im weiteren Tagesverlauf sollte es dann bis zum späten Nachmittag mit dem Auftritt von Donald Trump kaum mehr Bewegung geben. Von dem US-Notenbankvertreter, der sich heute äußert, sind keine Impulse zu erwarten. Im Tagesverlauf sollte sich der Bund Future zwischen 162,55 und 163,90 bewegen. Erneuter Druck auf die Kurse könnte im Zuge der Aufstockung der 10jährigen T-Notes am Abend aufkommen, auch wenn die 3jährigen gestern gut auf-genommen wurden. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,33 und 2,46% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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