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Der US-Arbeitsmarktbericht ist das Ereignis des Tages - National-Bank Kolumne

06.01.2017 08:30 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die etwas enttäuschend ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten wurden gestern zum Anlass genommen, in Treasuries zu investieren. Die Renditen gingen teils deutlich zurück. Dabei sollte man jedoch nicht übersehen, dass der Track Record des ADP-Berichts für den „echten“ US-Arbeitsmarktbericht zweifelhaft ist. Also sollte man erst einmal den Bericht am heutigen Nachmittag abwarten. Der US-Arbeitsmarkt dürfte sich auch im Dezember in sehr guter Verfassung befunden haben. Selbst wenn weniger Arbeitsplätze geschaffen worden sind, als es erwartet wird.

Von Interesse ist zudem, wie sich die durchschnittlichen Stundenlöhne entwickelt haben. Schließlich stiegen sie trotz nahezu Vollbeschäftigung in den vergangenen zwölf Monaten kaum an. Das ist vor allem auf die Struktur des Arbeitsmarktes bzw. der neu geschaffenen Stellen zurückzuführen: Der schlechter bezahlte Dienstleistungssektor dominierte den Stellenaufbau. Zugleich gab es Entlassungen in der Industrie / Bergbau bzw. das Ausschieden der ersten Baby-Boomer aus dem Arbeitsleben. Da der Ölpreis zu einem Erstarken der US-Ölindustrie beiträgt, sollten hier langsam neue Stellen geschaffen werden, was sich in der Lohnentwicklung bemerkbar machen dürfte. Dementsprechend darf trotz langer Stagnation der Löhne langsam mit mehr Dynamik gerechnet werden. Zugleich wird das Bureau of Labor Statistic die Daten aus dem sogenannten Household Survey der letzten fünf Jahre turnusmäßig anpassen. Das hat in den vergangenen Jahren regelmäßig für die eine oder andere Überraschung gesorgt. Zu beachten sind am späteren Nachmittag die US-Auftragseingänge und hier insbesondere ex Transport. Sollte sich die positive Entwicklung fortsetzen, sieht es trotz USD-Stärke nach der Erholung im industriellen Sektor in den USA aus.

Am Vormittag werden zwar zahlreiche Daten aus dem Euroraum veröffentlicht, den Anfang machen die Daten zu den deutschen Industrieaufträgen und Einzelhandelsumsätzen für den November gefolgt von den Stimmungsindikatoren der Europäischen Kommission für Dezember, die auf eine robuste konjunkturelle Entwicklung in Europa hinweisen werden. Großen Einfluss auf die Marktentwicklung werden diese Daten jedoch nicht haben. Bis zum US-Arbeitsmarktbericht wird man sich in Zurückhaltung üben. Am Abend und am Wochenende wird auf die Aussagen zahlreicher US-Notenbanker zu achten sein. Man hofft auf Konkreteres zum Thema Reaktion der Fed auf fiskalische Maßnahmen der künftigen Administration. Da die Notenbanker jedoch auch nicht genau wissen, was geplant ist, werden sie sich zurückhalten.

Der Bund Future dürfte kaum verändert in den Handelstag starten. Im Tagesverlauf sollte er sich 162,85 und 164,30 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,31 und 2,48% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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