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FOMC sieht Risiken in dem fiskalpolitischen Kurs Donald Trumps - National-Bank Kolumne

05.01.2017 08:43 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Erneut begann der Handelstag mit positiven Nachrichten aus China: Der Caixin Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe konnte im Vergleich zum Vormonat zulegen und liegt nun deutlich über der Marke von 50 Punkten. Trotz der guten Stimmung der Einkaufsmanager im Land sollte nicht ganz außer Acht gelassen werden, dass sich die chinesische Administration gezwungen sah, verstärkt gegen Kapitalflucht vorzugehen.

Dem Protokoll der letzten Tagung des FOMC, auf der die Fed Funds Zielzone leicht erhöht wurde, ist zu entnehmen, dass sich die Notenbanker mit den potenziellen Auswirkungen einer fiskalischen Stimulierung durch die neue US-Regierung auseinandergesetzt haben. Zu einem konkreten Ergebnis sind die Notenbanker nicht gekommen. Dazu sind die Vorschläge bisher zu unkonkret. Sie haben jedoch zweifelsfrei durchblicken lassen dass man von einem Kurs gradueller Zinserhöhungen abweichen werde, sollte sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt anspannen, sich also zusätzliche Inflationspotenziale bilden. Auch die Entwicklung des Außenwertes des USD wurde thematisiert. Hier wurde u. a. auf die entlastenden Effekte für die Teuerung hingewiesen, die durch die Aufwertung ausgelöst werden. Die Fed-Vertreter werden wahrscheinlich vorerst an ihrem Kurs der graduellen Leitzinserhöhungen festhalten und die Details der fiskalischen Stimulierung abwarten. Sollten die Notenbanker zur Einschätzung gelangen, die stimulierenden Maßnahmen kämen zum überwiegenden Teil nicht einer Steigerung der Produktivität zu Gute, so werden sie mit einem strafferen geldpolitischen Kurs reagieren. Immerhin wird es zum Arbeitsmarkt bald neue Informationen geben. Schließlich wird morgen der Arbeitsmarktbericht für den Dezember veröffentlicht. Heute wird bereits der ADP-Bericht publiziert. Schenkt man den Prognosen Vertrauen, so sieht alles erneut nach der Schaffung einer großen Zahl neuer Stellen aus. Ob sich das bereits in der Lohnentwicklung abzeichnet, bleibt offen. Immerhin sollte es aufgrund der Einigung der OPEC- und nicht-OPEC-Länder auf Förderbegrenzungen zur Schaffung neuer Stellen im Bergbau, zu dem das Fracking zählt, gekommen sein. Die Zahl der wieder fördernden Rigs deutet jedenfalls daraufhin. Die Jobs in diesem Bereich sind deutlich besser bezahlt als im Dienstleistungssektor.

Daneben wird die Debatte über den geldpolitischen Kurs der EZB nach den neuen Preisdaten weiter gehen. Waren vor Jahresfrist die Sorgen vor Deflation übertrieben, so sind es nun die Befürchtungen vor einem deutlichen Anziehen der Preise. Rechnet man die Effekte der Energiepreise und in Teilen Europas der Nahrungsmittelpreise heraus, so wird man feststellen, dass die Preise weiterhin sehr langsam steigen. Genau das passt auch zur konjunkturellen Dynamik im Euroraum, die insgesamt gering ist und bleibt.

Die Vorgaben aus dem späten US- und dem asiatischen Handel heute Morgen dürften dem Bund Future eine freundliche Eröffnung bescheren. Am Vormittag werden Gewinne aufgrund der Emissionen aus Frankreich und Spanien begrenzt sein. Insbesondere die Akzeptanz der Emissionen mit Laufzeiten von 30+ Jahren ist angesichts der Inflationssorgen von Interesse. schwächer in den Handelstag starten. Im Tagesverlauf sollte sich der Bund Future zwischen 162,60 und 164,10 schwanken. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,36 und 2,50% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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