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Wie könnte der künftige geldpolitische Kurs der Fed aussehen? - National-Bank Kolumne

04.01.2017 08:38 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Für die meiste Aufregung am gestrigen Handelstag sorgen die Inflationsdaten aus den einzelnen Bundesländern und schließlich die Preissteigerungsrate auf Jahresbasis für Gesamtdeutschland. Mit 1,7% fiel sie so hoch aus, wie schon seit einigen Jahren nicht mehr. Dafür verantwortlich sind vor allem die Energie- aber auch die Nahrungsmittelpreise. Dass es sogleich eine Debatte um die Geldpolitik der EZB gab, ist wenig verwunderlich. Die Europäische Notenbank wird sich von den Daten aber wenig beeindrucken lassen. Schließlich ist die Beschleunigung der Teuerung erwartet worden. An der Geldpolitik wird sich vorerst nichts ändern. Immerhin sind die Probleme im Euroraum trotz des zyklischen Aufschwungs nicht kleiner geworden. Die Haushaltsdefizite sinken kaum oder nur sehr langsam. Von einem Abbau der Verschuldung kann aufgrund des schwachen Wachstums keine Rede sein. Dementsprechend wird die EZB weiterhin stützend agieren, zumal die populistischen Strömungen in vielen Teilen des Euroraums die derzeitigen Regierungen daran hindern, Strukturreformen durchzuführen. Auch wenn die Preise im Euroraum im Dezember stärker gestiegen sein sollte, als es aktuell erwartet wird, ist das noch kein Grund zur Sorge.

Gute Konjunkturdaten wurden auch in den USA veröffentlicht. Die Bauausgaben stiegen, und der ISM für das verarbeitende Gewerbe konnte sogar leicht zulegen. Man sollte aber weder die Preis- noch die Arbeitsmarktkomponente aus dem Auge verlieren. Beide zogen nämlich teils deutlich an. In den USA könnte sich demnach Preisdruck aufbauen. Sollte es also zum Trumpschen Konjunkturpaket kommen, wird das die Fed auf den Plan rufen. In diesem Fall dürfte der gemäß Dotplot bekannte Zinspfad Makulatur sein. Die Fed dürfte dann aggressiver vorgehen. Dazu könnte es heute durchaus Einblicke geben, denn das Protokoll der letzten FOMC-Tagung wird veröffentlicht. Neben der Begründung für den Zinsschritt und einer verbalen Einschätzung zum Dotplot könnte es durchaus Hinweise geben, wie sich die Fed zum Konjunkturprogramm positioniert. Wahrscheinlich werden die Notenbanker all das begrüßen, was zu einer Steigerung der Produktivität führen wird. Das haben einige Fed-Vertreter bereits durchblicken lassen. Alles andere dürften sie sehr kritisch sehen. Da im Dezember und auch heute noch nicht klar ist, wie das Konjunkturpaket aussehen wird, werden die Aussagen im Protokoll zwar nicht sonderlich konkret ausfallen. Klarstellen dürften die Notenbanker jedoch, dass sie bei einem zusätzlichen Anheizen der Wirtschaft reagieren werden.

Mit den Vorgaben aus dem asiatischen Handel dürfte der Bund Future schwächer in den Handelstag starten. Die Inflationsdaten aber auch die endgültigen Werte der Markit Einkaufsmanagerindizes für das Dienstleistungsgewerbe sollten die Stimmung nicht unbedingt aufhellen. Im Tagesverlauf sollte sich der Bund Future zwischen 162,60 und 164,10 schwanken. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte zwischen 2,42 und 2,53% schwanken.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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