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Die EZB wird ihre ultra-lockere Geldpolitik erneut verteidigen - National-Bank Kolumne

22.12.2016 08:31 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Heute ist der Datenkalender sehr gut gefüllt. Den Anfang wird das Economic Bulletin der EZB machen. Wahrscheinlich werden die europäischen Notenbanker darin ihren ultra-lockeren geldpolitischen Kurs erneut verteidigen und Belege für die Wirksamkeit dieser Geldpolitik anführen. Zugleich wird es wahrscheinlich wieder mahnende Worte in Richtung der Euroländer geben, zum einen den Konsolidierungsprozess nicht zu vernachlässigen und zum anderen ihrerseits Rahmenbedingungen zu schaffen, die ein wachstumsfreundlicheres Klima herstellen. In den europäischen Hauptstädten wird man die Botschaften zwar hören, aber nichts an der aktuellen Politik ändern.

Am Nachmittag werden die US-Wirtschaftsdaten zu beachten sein. Von finalen Q3-BIP sind keine Überraschungen zu erwarten. Von besonderem Interesse sind dagegen die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter. In den letzten Monaten wurde eine Belebung der Aktivität im verarbeitenden Gewerbe angezeigt. Dass nach einigen Monaten mit einem deutlichen Auftragsplus auch mal wieder ein Monat mit einem entsprechenden Minus folgt, liegt in der Natur der Sache. Sollte der Rückgang jedoch so stark wie erwartet ausfallen und nicht überwiegend auf Einmaleffekte bspw. aus dem Verteidigungs- und Transportbereich zurückzuführen sein, wäre das sich kein gutes Zeichen für die Zukunft des verarbeitenden Gewerbes. Daneben sind die persönlichen Einkommen und Ausgaben der US-Amerikaner zu beachten. Schließlich geben sie eine Indikation, wie sich der private Verbrauch künftig entwickeln könnte. Und zu guter Letzt dürfte der PCEDeflator anzeigen, dass die Diskussion um deflatorische Tendenzen in den USA endlich der Vergangenheit angehört und dass man sich eher Sorgen über die künftige Inflationsentwicklung machen sollte. Das wird dazu beitragen, dass die Aufstockung der 5jährigen TIPS problemlos verlaufen wird. Inflationsschutz dürfte gefragt sein.

In Europa werden sich die Blicke auf Italien und auch Spanien (wegen des jüngsten EUGH-Urteils, was eine Belastung von mehreren Mrd. Euro zur Folge hat) richten. Ohne staatliches Eingreifen wird die Rekapitalisierung von Monte die Paschi nach dem gemeldeten Abspringen des Ankerinvestors aus Qatar kaum mehr durchführbar sein. Die Voraussetzungen für das Eingreifen durch den italienischen Staas wurden gestern geschaffen. Das wird allerdings die Verschuldung Italiens weiter nach oben treiben. Und sollte die Rekapitalisierung ohne Gläubigerbeteiligung ablaufen, wird man sich fragen lassen müssen, warum es die Gesetzgebung zur Bankenrestrukturierung und Abwicklung überhaupt gibt.

Insgesamt dürfte der Bund Future gut behauptet in den Tag starten. Die Entwicklungen in der europäischen Peripherie sollten dazu beitragen, dass Sicherheit wieder gesucht ist. Allerdings werden die Umsätze vorweihnachtlich bedingt gering bleiben. Der Bund Future dürfte im Tagesverlauf zwischen 162,55 und 163,70 schwanken. Die Rendite 10jähriger US-T-Notes dürfte sich zwischen 2,50 und 2,60% bewegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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