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Monte dei Paschi: Bankenrettung in Italien bleibt ein Thema - National-Bank Kolumne

21.12.2016 08:36 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Das Handelsvolumen im Bund Future am gestrigen Tag machte deutlich, dass allmählich Ruhe in die Handelsaktivitäten einkehrt. Derzeit ist auch nicht zu erkennen, warum sich das bis zum Ende der Woche ändern sollte. Von den Konjunkturdaten wird es heute jedenfalls keine Impulse geben. Das Verbrauchervertrauen der Europäischen Kommission dürfte sich einmal mehr leicht verbessert haben, obwohl die gesamtwirtschaftlichen Perspektiven in vielen Teilen Europas alles andere als rosig sind, was ein Blick auf die Arbeitslosenquoten verrät. Darüber sollten Aussagen wie jüngst aus Spanien, wonach sich das erfreulich starke Wirtschaftswachstum fortsetzen werde, nicht hinweg täuschen. Schließlich ist das Ausgangsniveau nach wie vor niedrig, und die Arbeitslosigkeit bleibt hoch. Spanien, wie auch andere Mittelmeerländer konnten von einer sehr guten Tourismussaison profitieren, da andere typische Reiseländer aufgrund ihrer Sicherheitslage problematisch geworden sind.

Von den US-Immobiliendaten sind ebenfalls keine Überraschungen zu erwarten. Dennoch dürften sich bald die Auswirkungen der höheren Renditen zeigen, die nicht ohne Einfluss auf die Hypothekensätze geblieben sind.

Es gibt zwar keine Neuigkeiten von der Konjunkturdatenfront. Dennoch wird Europa im Mittelpunkt des Interesses stehen. Der Versuch, Monte dei Paschi di Siena zu rekapitalisieren, ist in vollem Gang. Nach vorliegenden Informationen halten sich die Privatanleger mit einem Umtausch ihrer nachrangigen Anleihen in Aktien zurück. Zudem ist die italienische Regierung dabei, den gesetzlichen Rahmen zu schaffen, um den italienischen Banken ggf. durch finanzielle Unterstützung, gesprochen wird von bis zu 20 Mrd. Euro, unter die Arme zu greifen, indem zusätzliches Geld am Kapitalmarkt aufgenommen wird. Offen bleibt jedoch, wie die Rekapitalisierung verlaufen soll und ob sie gegen geltendes europäisches Recht verstößt. Sollte es zur staatlichen Stützung kommen, so wird die Rechtmäßigkeit vermutlich erst im Nachhinein überprüft werden.

Griechenland bleibt gleichfalls ein Thema. Der griechische Ministerpräsident übt sich erneut in Zweckoptimismus, in dem er von einem baldigen Abschluss der Konsultationen zum Fortschritt der Umsetzung der Bedingungen ausgeht, die dem Land im Rahmen der Bewilligung des jüngsten Hilfspakets auferlegt worden sind. Dass den griechischen Rentnern zusätzlich etwa 618 Mio. Euro ausgezahlt werden, ohne die Maßnahme mit den Gläubigern abzusprechen, sieht er scheinbar nicht als Problem an. Zahlreiche Vertreter der Gläubiger dagegen schon. Wieder einmal scheint die griechische Regierung es mit der Umsetzung der Vereinbarungen nicht so genau zu nehmen. In wie weit sich die Gläubiger das ohne Konsequenzen gefallen lassen werden, ist offen. Es kann „eigentlich“ nicht ohne Reaktion hingenommen werden.

In den Handelstag sollte der Bund Future kaum verändert starten. Der vorweihnachtlich ruhige Handel dürfte sich fortsetzen. Im Tagesverlauf sollte es zwischen 162,40 und 163,70 schwanken. Die Rendite 10jähriger US-T-Note s dürfte sich zwischen 2,50 und 2,65% bewegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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