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Japan – Tankan: Stimmung im verarbeitenden Sektor besser - Nord LB Kolumne

14.12.2016 11:23 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

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Heute früh wurden neue Zahlen zum am meisten beachteten Stimmungsindikator für die japanische Volkswirtschaft gemeldet. Im Dezember notiert der Großproduzentenindex für den verarbeitenden Sektor bei 10 Punkten und konnte sich somit um 4 Zähler verbessern. Die Ausblicks-Komponente in diesem Segment kletterte immerhin noch um 2 Punkte auf einen Stand von 8 Zählern. Eher seitwärtsgerichtet war hingegen die Entwicklung auf Seiten der Unternehmen aus dem Dienstleistungssegment. Sowohl die Lage- als auch die Ausblicks-Komponente verharrten auf ihrem Wert aus dem Vorquartal.

Insgesamt kann durchaus von einem freundlichen Ergebnis gesprochen werden – insbesondere mit Blick auf die rund 1.000 befragten Großunternehmen aus dem produzierenden Gewerbe. Schließlich hatte der von der Bank of Japan veröffentlichte Indikator seinen ersten Anstieg seit Ende 2015 zu verzeichnen. Vor allem der schwache Yen kann hier als wesentlicher Einflussfaktor identifiziert werden. Die japanische Währung wertete nicht zuletzt im Zuge des US-Wahlausgangs spürbar ab und verbesserte somit die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der auf den Export fokussierten Betriebe im Land der aufgehenden Sonne.

In den jüngsten Tankan-Zahlen spiegeln sich also auch die Erwartungen der Umfrageteilnehmer in Bezug auf die zukünftige wirtschaftliche Ausrichtung der Vereinigten Staaten wider. Dass sich hier noch keine negativen Implikationen bzw. Konsequenzen der Trump-Präsidentschaft abzeichnen, kann schon als ermutigend bezeichnet werden. Die japanische Volkswirtschaft ist nicht zuletzt über Zweitrundeneffekte in Folge von möglichen Handelsfriktionen zwischen den USA und dem Reich der Mitte gefährdet. Dass sich die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft auf einem anhaltend robusten Wachstumspfad befindet, dürften insbesondere die Unternehmen im verarbeitenden Sektor Japans wohlwollend zur Kenntnis nehmen.

Allerdings sollten die heutigen Zahlen – so freundlich sie auf den ersten Blick sein mögen – nicht zu überschwänglichem Optimismus verleiten. Entsprechend bleibt die Wirtschaftsaktivität in Japan weiterhin hinter den Erwartungen zurück. Auch die Teuerungsrate – als eine der wichtigsten Zielgrößen von Politik und Zentralbank – zieht nicht wunschgemäß an. Dennoch rechnen wir nicht mit neuerlichen weitreichenden Adjustierungen der BoJ-Geldpolitik auf der Notenbanksitzung in der kommenden Woche. Die heutige Tankan-Veröffentlichung könnte als eine mögliche Erklärung dienen.

Fazit: Heute früh wurden die Ergebnisse zur Tankan-Umfrage veröffentlicht. Insgesamt kann von freundlichen Angaben gesprochen werden. Da eine Verbesserung erstens erwartet wurde und sich zweitens die Ausblicks-Komponenten etwas zurückhaltender präsentierten, würden wir aber vor überschwänglichem Optimismus warnen wollen. Auf der Notenbanksitzung in der kommenden Woche dürften die BoJ-Entscheidungsträger eher zurückhaltend bis abwartend agieren.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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