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National-Bank: Einigung der OPEC auf Fördermengenbegrenzungen belebt Inflationssorgen

01.12.2016 09:04 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Lange sah es nicht danach aus, als ob sich die OPEC auf Fördermengenkürzungen einigen könne. Doch nun haben sie es doch noch geschafft. Das verhalf den Ölpreisen unabhängig von der Sorte zu einem Preissprung von etwa 10% in den letzten 24 Stunden. Die Reaktion der Marktteilnehmer lässt sich besonders gut in den Breakeven Renditen ablesen: Sie stiegen erheblich an. Es sieht ganz danach aus, als ob nun die Sorgen vor Inflation wieder zurückkehren würden. Die Notenbanken werden also gut daran tun, diese Entwicklung im Auge zu behalten, obwohl erst einmal abzuwarten ist, ob die Fördermengenbegrenzung tatsächlich umgesetzt wird. Zugleich wird bei Preisen von 50 USD/Barrel oder mehr für WTI die Zahl der offenen Bohrlöcher in den USA schnell steigen. Schließlich hat die Zahl der aktiven Förderanlagen in den USA seit ihrem Tief um rund 200 Anlagen zugenommen. Da ist noch viel Raum nach oben.

Zugleich deuteten das Beige Book sowie weitere Konjunkturdaten aus den USA an, dass die Wirtschaft auf Wachstumskurs ist. Selbst aus dem verarbeitenden Gewerbe gibt es wieder Lebenszeichen. Der Chicagoer PMI legte rund fünf Punkte zu. Ob das allein die Hoffnung auf „Make America Great Again“ ist, darf bezweifelt werden. Schließlich ziehen die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter seit einiger Zeit an. Das sollte heute im ISM für das verarbeitende Gewerbe Bestätigung finden.

Aus dem Euroraum wird es dagegen wenig Impulse geben. Die Markit Einkaufsmanagerindizes dürften kaum von ihren vorläufigen Werten ab-weichen. Daher sollte sich der Blick eher in Richtung Spanien oder Irland richten. Die europäische Arbeitslosenquote ist weiterhin zu hoch. Hier ist von besonderem Interesse, ob sich Auswirkungen aus der im Oktober abklingenden Urlaubssaison gerade in den südlichen Ländern erkennen lassen. Von den Notenbanker wird es keine neuen Informationen geben. Die EZB wird sich nicht weiter in die Karten schauen lassen, was sie am 8. Dezember beschließen wird. Das dürfte auch durch das italienische Referendum geprägt werden. Grundsätzlich sorgt das QE-Programm der EZB für eine gute Stützung der europäischen Bondkurse.

Immerhin wurden heute Morgen ermutigende Einkaufsmanagerindizes aus China gemeldet. Die dortige Wirtschaft scheint einen Boden gefunden zu haben.

Der Bund Future wird heute mit Kursverlusten in den Tag starten. Das QE-Programm sowie die anhaltende Unsicherheit über den Ausgang des italienischen Referendums werden die Kurse jedoch stützen. Mit großer Handelsaktivität sollte jedoch nicht gerechnet werden. Man wird sich vor dem US-Arbeitsmarkbericht in Zurückhaltung üben, obwohl er für den 14. Dezember keine Rolle mehr spielt. Für Emissionstätigkeit gibt es sicher auch bessere Tage als den heutigen. Das dürften Frankreich und Spanien spüren, wobei sich die spanischen Linker sicher hoher Beliebtheit er-freuen werden. Der Bund Future sollte im Tagesverlauf zwischen 160,00 und 161,50 schwanken. Die Rendite 10jähriger US-T-Notes dürfte sich zwischen 2,32 und 2,47% bewegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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