Nord LB – Außenhandel Japan: Wenig berauschender Oktober

Wie vermutet, gab es im Oktober eine Verschlechterung der Exportentwicklung. Saisonal bereinigt sanken die Ausfuhren um 3,1% im Monatsvergleich. Der September war überraschend gut (+3,8% M/M s.b.). Entsprechend wurde allseits mit einer Mean-Reversion gerechnet. Die Korrektur ist allerdings heftiger ausgefallen als von uns und vom Konsens erwartet.

Schrumpfende Exportvolumen gab es über die gesamte Breite. Am meisten haben die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten gelitten (-3,4% M/M s.b.), aber auch in Richtung Europa (-1,7% M/M s.b.) und in Richtung Asien (-0,7% M/M s.b.) dominierte das Minuszeichen.

Die Einfuhren sind jedoch noch deutlicher zurückgegangen, so dass unter dem Strich der Handelsbilanzsaldo angestiegen ist. Dies liefert zwar statistisch einen positiven Wachstumsbeitrag, allerdings dürfte auf der Hand liegen, dass die negativen Vorzeichen sowohl bei den Exporten als auch bei den Importen keine wirklich guten Nachrichten sind. Die Industrieproduktion im Oktober wird also voraussichtlich keine Rekordstatistik veröffentlichen, da die Ausfuhren schwach waren und die Einfuhren bezeugen, dass auch im Inland im Oktober nicht alles rund lief.

Den Einbruch sollte man aber nicht überbewerten. In der längerfristigen quartalsweisen Betrachtung ist eine Belebung evident und das Konjunkturprogramm im Inland und die Indikationen aus dem Ausland sprechen für mehr Dynamik zum Jahresausklang. Der Yen hat seit der Wahl von Donald Trump mehr als 6,0% an Wert verloren, das dürfte der Exportwirtschaft zumindest kurzfristig helfen. Mittelfristig wird es freilich davon abhängen, was der amerikanische Präsident von seinen Plänen alles durchsetzt. Hier könnte die japanische Wirtschaft durchaus empfindlich getroffen werden.

Fazit: Die japanischen Exporte sind nach dem überraschend starken September im Oktober wie erwartet schlechter ausgefallen. Dabei mussten die Ausfuhren in viele Regionen Einbußen hinnehmen. Wir würden davon ausgehen, dass es sich bei dem Oktober-Ergebnis um einen Ausrutscher handelt. Längerfristig befinden wir uns in einer Erholungsphase, das japanische Konjunkturprogramm und die konjunkturelle Erholung des Auslands sprechen eher für positive Aussichten zum Jahresausklang hin.

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