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Nord LB – BIP Japan: Boom-bastisch? Trump als Risiko

14.11.2016 10:10 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

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Das japanische Wirtschaftswachstum hat im III. Quartal 2016 überraschend stark zugelegt. Statt der allgemein erwarteten +0,2% Q/Q veröffentlichte das Cabinet Office nun +0,5% Q/Q – annualisiert sind das immerhin 2,2%. Zwei Sektoren trugen vor allem zum Quartalserfolg bei: Zum einen die Außenwirtschaft, so wuchsen die Exporte um 2,0% Q/Q, während die Importe um 0,6% Q/Q schrumpften. Zum anderen die Bauwirtschaft mit +2,3% Q/Q.

Auf der anderen Seite gibt es mehrere Hinweise auf eine Schwäche im Binnenmarkt. So wuchs der Private Konsum nur um 0,1% Q/Q, die Investitionen waren schwach und auch die nachgebenden Importe passen in dieses Bild.

Damit dürfte klar sein, dass das Wachstum eher auf wackeligen Füßen steht. Denn der neue amerikanische Präsident steht für Deglobalisierung. Auch wenn der aktuell deutlich schwächere Yen der japanischen Exportwirtschaft momentan Aufwind verschaffen könnte, wird 2017 spannend mit Blick auf potenzielle US-Handelshemmnisse: Die Rhetorik Donald Trumps deutet in eine konfliktäre Richtung, etwa was die transpazifische Partnerschaft betrifft. Auch das Wirtschaftswachstum der Volksrepublik China, dem wichtigsten Handelspartner, war zuletzt immer wieder mit Fragezeichen versehen worden. Insofern sollte Japan sich nicht zu sehr auf die Auslandsnachfrage verlassen.

Das im September lancierte Konjunkturprogramm dürfte dem schwachen Binnenkonsum im IV. Quartal unter die Arme greifen, so dass das Jahr 2016 insgesamt ein sehr gutes werden wird. Premierminister Shinzo Abe sollte sich aber nicht zu sehr ausruhen, die Herausforderungen in 2017 werden sehr hoch sein – in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht und dies nicht nur aufgrund des neuen amerikanischen Präsidenten.

Die überraschende Veröffentlichung sorgte heute für Auftrieb am japanischen Aktienmarkt, der Nikkei 225 gewann 1,7% hinzu, der Topix 1,5%, der Yen verlor zum US-Dollar fast 0,9% an Wert.

Fazit: Die japanische Wirtschaft ist im III. Quartal dank des starken Anstiegs der Exporte und einer robusten Bauwirtschaft überraschend kräftig gewachsen. Schwache Zahlen kamen hingegen von der Binnenwirtschaft, weder der Privater Konsum noch die Investitionen überzeugten. Im IV. Quartal wird das laufende Konjunkturprogramm hier unter die Arme greifen und für einen sehr guten Jahresausklang und unter dem Strich für ein hervorragendes Jahr 2016 sorgen. Allerdings sollte sich Premier Abe nicht zurücklehnen, denn die nächste Zeit wird eine Herausforderung in mehrfacher Hinsicht. Die Exporte stehen auf wackeligen Beinen. Der neue Präsident der USA steht nicht für Freihandel und das könnte die Insel stark zu spüren bekommen.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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