4investors Exklusiv

Aktien

Branchen- und Themenspecials

Ihre privaten Finanzen

National-Bank AG

National-Bank: Die deutsche Industrie schaut optimistisch in die Zukunft

26.10.2016 09:01 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Während der Ifo-Geschäftsklimaindikator gestern für eine positive Überraschung sorgte, trug das Konsumentenvertrauen des Conference Boards zu etwas Missstimmung bei. Die deutschen Unternehmen schauen optimistisch in die Zukunft. Anders kann das Ergebnis der Ifo-Befragung kaum gewertet werden. Den Unternehmen können weder die Aussichten auf den Austritt UKs noch die nicht sonderlich klaren Perspektiven der Weltwirtschaft die Laune verderben. Es sieht ganz danach aus, als ob die Binnennachfrage so stark ist, dass alle außenwirtschaftlichen Risiken deutlich überkompensiert werden. Die gute Stimmung der deutschen Unternehmen wird sich hoffentlich auch in Investitionen bemerkbar machen, wie es bspw. jüngst von der KfW gefordert worden ist. Es ist ja kein Geheimnis, dass der Kapitalstock deutscher Unternehmen dringend einer Erneuerung bedarf. Zugleich wäre es sicher sinnvoll, das Augenmerk auf Produktivitätssteigerungen zu legen. Hier gibt es Aufholbedarf, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, da die Lohnabschlüsse der vergangenen Jahre nicht eben niedrig waren. Das historisch niedrige Zinsumfeld sowie die gute konjunkturelle Lage wären also ein guter Anlass, die Investitionen zu erhöhen.

Das US-Konsumentenvertrauen enttäuschte dagegen, wobei der deutliche Rückgang kein Beinbruch ist. Die US-Verbraucher haben immer noch eine optimistische Sichtweise auf ihre Lage und ihre Perspektiven. In Anbetracht der Arbeitsmarktentwicklung hätte man aber durchaus mehr erwarten können. Einfluss auf irgendwelche US-Notenbankentscheidungen wird das jedoch nicht haben. Bemerkenswert sind dagegen die Aussagen von Charles Evans, der im nächsten Jahr wieder im FOMC stimmberechtigt sein wird und dem Tauben-Lager zuzuordnen ist: Er erwartet bis Ende nächsten Jahres noch drei Leitzinserhöhungen. Das klingt nach nicht viel, vor allem, wenn die erste bereits im Dezember erfolgt. Die Kapitalmärkte preisen das aber nicht ein.

Heute dürfte es konjunkturdatenseitig kaum Impulse geben. Die Immobiliendaten am Nachmittag aus den USA dürften zwar Beachtung finden. Einen großen Einfluss auf das Marktgeschehen werden sie jedoch nicht haben. Die Aussagen der europäischen Notenbanker werden keine wichtigen oder gar neuen Erkenntnisse beinhalten. Zum QE-Programm werden sie sich keinesfalls äußern. Der Auftritt von Mario Draghi gestern in Berlin machte immerhin deutlich, dass sich die Notenbanker der negativen Auswirkungen langfristig negativer Leitzinssätze durchaus bewusst sind. Ohne dass die Politik jedoch für geeignete strukturelle und fiskalpolitische Rahmenbedingungen sorgt, dürfte die Geldpolitik an Wirkung verlieren.

Daneben dürfte die Berichtssaison von Bedeutung bleiben. Es zeichnet sich mehr und mehr ab, dass die US-Unternehmen insgesamt – von den Banken einmal abgesehen – keine sonderlich guten Berichte präsentiert haben oder präsentieren werden. Das dürfte sich doch noch stützend auf die Bondmärkte auswirken.

Der Bund Future dürften mit Kursgewinnen in den Tag starten und dann zwischen 163,50 und 164,75 schwanken. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte sich zwischen 1,70 und 1,82% bewegen. Gegen Abend sollte aufgrund der Platzierung der 5jährigen T-Notes Druck auf die Kursnotierungen aufkommen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

4investors-News - National-Bank AG

DGAP-News dieses Unternehmens