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National-Bank: Spanien steht vor Bildung einer konservativen Minderheitsregierung

24.10.2016 09:09 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die guten Nachrichten kamen zur Abwechslung einmal von der iberischen Halbinsel: Die Ratingagentur DBRS ließ das Rating Portugals bei BBB (low) mit stabilem Ausblick. Einerseits lobte die Ratingagentur die strukturellen und fiskalischen Fortschritte im Land. Andererseits ermahnte sie die aktuelle portugiesische Regierung, an den Strukturreformen sowie dem Konsolidierungskurs festzuhalten, um für eine Verstetigung des Wirtschaftswachstums zu sorgen. Immerhin kann das System Europäischer Zentralbanken portugiesische Staatsanleihen weiterhin erwerben. Dadurch, dass DBRS den Ausblick auf „stabil“ gelassen hat, dürfte es auch in nächster Zeit nicht zu einer Herabstufung der Bonität in den Sub Investment Grade-Bereich kommen, es sei denn, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen würde sich rapide verschlechtern. Zudem wäre die portugiesische Regierung gut beraten, sich die Bedingungen von DBRS für die Beibehaltung der Bonitätseinstufung genau anzuschauen. Ansonsten könnte das Land nämlich doch in ernsthafte Refinanzierungsschwierigkeiten kommen. Ohne die Staatsanleihekäufe der EZB dürfte es für das Land ungleich teurer werden, sich zu refinanzieren.

In Spanien bewegt sich etwas in Richtung Regierungsbildung. Am Wochenende haben die Sozialisten verlauten lassen, dass sie einer Wahl einer Minderheitsregierung, die von den Konservativen unter Führung des amtierenden Ministerpräsidenten gestellt wird, nicht mehr entgegenstehen werden. Es besteht nun also eine gute Chance, dass Spanien im Laufe dieser Woche eine neue Regierung erhalten wird. Ein erneuter Urnengang dürfte den Spaniern vorerst erspart bleiben. Ob die Minderheitsregierung jedoch lange Bestand haben wird, ist in Anbetracht der Herausforderungen, die auf das Land zukommen, nicht sehr wahrscheinlich. Es müssen schließlich die Vorgaben der EU-Kommission Hinsichtlich der Konsolidierung des Haushalts sowie der Verschuldung umgesetzt werden. Und man darf nicht übersehen, dass Spanien trotz einer der höchsten Wirtschaftswachstumsraten im Euroland zugleich eines der größten Haushaltsdefizite fährt. Letzteres mit einer Minderheitsregierung zu reduzieren, dürfte ähnlich gut funktionieren wie die Quadratur des Kreises.

Daneben gab es noch zahlreiche weitere Ratingentscheidungen: Fitch hat den Ausblick für Italien auf BBB+ negativ gesenkt, und das Rating für Zypern auf BB- mit positivem Ausblick erhöht. Frankreich darf sich über einen stabilen nach negativen Ausblick für das AA-Rating durch S&P freuen.

Heute dürften die Schätzungen der Werte der Markit Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende und das Dienstleistungsgewerbe von Interesse sein. Die Werte sollte eine Fortsetzung des gemächlichen Wachstums im Euroraum signalisieren. Im weiteren Tagesverlauf dürfte sich das Augenmerk darauf richten, in wie weit die US-Notenbanker eine Zinserhöhung im Dezember weiter vorbereiten.

Der Bund Future sollte kaum verändert in die Handelswoche starten und dann zwischen 163,70 und 164,90 schwanken. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte sich zwischen 1,68 und 1,80% bewegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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