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National-Bank: Lending Survey der EZB führt negative Auswirkungen der Geldpolitik vor Augen

19.10.2016 09:28 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die Schlagzeilen gehören heute Morgen erst einmal den Konjunkturdaten aus China. Sie fielen allesamt im Rahmen der Prognosen aus. So konnte das Land trotz aller Probleme das Wachstumstempo aus dem Vorquartal halten. Das BIP legte wie schon zuvor in Q3 um 6,7% zu. Der private Verbrauch erweist sich in einem robusten Zustand. Zudem sorgte die Staatsnachfrage für Wachstum. Dennoch bleibt die Skepsis vieler Marktbeobachter in Anbetracht der stark steigenden Immobilienpreise sowie der ebenso erheblich zunehmenden Verschuldung bestehen. Zudem gibt es in einige Regionen die Probleme mit großen Überkapazitäten in der Schwerindustrie. Das chinesische Statistikamt warnte dann auch vor entsprechenden Risiken für das Wirtschaftswachstum. Die Investoren werden die Entwicklungen im Land weiter entsprechend zurückhaltend beäugen.

Abgesehen von der Zahl an US-Baubeginnen und –genehmigungen stehen keine weiteren wichtigen Wirtschaftsdaten zur Veröffentlichung an. Der Handelstag dürfte sowieso von den Spekulationen über die geldpolitischen Richtungen von Fed und EZB geprägt sein. Für letztere müssten die Inhalte des Lending Survey ein Alarmsignal sein. Schließlich sieht es ganz danach aus, als ob die Banken ihre Kreditvergabestandards für Unternehmen erstmals eigen Quartal verschärfen und gleichzeitig die Konditionen für die Kreditvergabe erhöhen werden. Die negativen Auswirkungen der aktuellen Geldpolitik treten also tatsächlich zu Tage. Zudem hat sich die Kreditnachfrage in den Peripherieländern wohl abgeschwächt. Auch das ist keine gute Nachricht für die EZB. Ihre Geldpolitik scheint an Wirkung zu verlieren. Nun wären die einzelnen Euroländer an der Reihe, ihren Beitrag zu leisten. Leider wird das vermutlich nicht passieren. Zumindest hat Mario Draghi nun für die morgige Pressekonferenz Argumente, die Verlängerung des QE-Programms weiter hinauszuzögern. Ob das den Märkten gefallen würde, ist jedoch nicht zu erwarten.

Die Fed hat gestern „eigentlich“ zusätzliche Argumente für einen baldigen Leitzinsschritt erhalten. Die Kernrate der Verbrauchpreise liegt auf Jahresbasis weiterhin über der 2%-Marke. Zudem stiegt die Monatsrate (Gesamtrate) so stark an, wie schon seit Monaten nicht mehr. Hier machten sich vor allem die höheren Energiepreise bemerkbar, und sollte sie in den kommenden Wochen nicht wieder fallen, wird man das auch in den kommenden Monaten so weiter gehen. Das Beige Book sollte ebenfalls weitere Argumente für die Zinserhöhung liefern. Sollte an den Aussagen rund um die Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichtes, nach denen es im Dienstleistungs-/Niedriglohnsegment Arbeitskräftemangel gäbe, nämlich etwas dran gewesen sein, müssten sich das im Bericht aus den einzelnen Fed-Distrikten niedergeschlagen haben.

Der Bund Future dürfte erneut behauptete in den Tag starten und dann zwischen 163,20 und 164,40 schwanken. Grundsätzlich werden sich die Investoren jedoch zurückhalten und auf die morgige EZB-Pressekonferenz warten. Das dürfte die Aufstockung der 30jährigen Bund nicht gerade leicht machen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte sich zwischen 1,68 und 1,82% bewegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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