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Nord LB – USA: Die Inflationsrate zieht an, oder: The Rise of the Morning Sun!

18.10.2016 15:46 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: autsawin uttisin / shutterstock.com.

Vor wenigen Minuten gab das Bureau of Labor Statistics aktuelle Zahlen zur Entwicklung der Konsumentenpreise (CPI) in den USA bekannt. Demnach kam es im Berichtsmonat September  zu einem Anstieg um 0,3% M/M. Die Jahresrate zog deutlich auf 1,5% an. Bei den Konsumentenpreisen exklusive Nahrung und Energie ergab sich ein moderateres Plus um 0,1% M/M, was die Jahresrate leicht auf 2,2% drückte.

Die Preisdaten sind insgesamt im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Bereits in den vergangenen Tagen hatten die Veröffentlichungen zu den Importpreisen und den Produzentenpreisen erkennen lassen, dass mit einem Anstieg auch bei den Konsumentenpreisen zu rechnen war. Es ist damit der höchste Anstieg seit fünf Monaten, die Inflationsrate stieg sogar auf den höchsten Stand seit Ende 2014.

Wieder einmal spielen die Entwicklungen beim Ölpreis eine große Rolle. So sorgte der Preisanstieg beim Schwarzen Gold im September auch für anziehende Benzinpreise und Heizpreise und damit für Zuwächse in den Konsumentenpreisen.

Auf einem anhaltend hohen Niveau bleibt aber auch die Kernrate: Der Monatsanstieg fiel zwar etwas moderater als erwartet aus, die Jahresrate mit 2,2% notiert aber mittlerweile den elften Monat in Folge über der relevanten Marke von 2%.

Lange Zeit wurde von auslaufenden Basiseffekten gesprochen – nun werden sie kommen. Aus der Berechnung für die Inflationsrate werden in den nächsten Monate die Preisrückgänge im Winter 2015/2016 herausfallen, was zu Folge haben wird, dass die Inflationsrate bereits ab Dezember die Marke von 2% wieder anpeilen wird – selbst bei keinem weiteren Anstieg des Ölpreises. Außerdem ist bei der guten Arbeitsmarktlage sukzessiv mit Lohnschüben zu rechnen.

Entsprechend scheinen mittlerweile die beiden Jahresraten wieder im Gleichklang zu marschieren, was die Interpretation der Zahlen – insbesondere für die Einschätzung der geldpolitischen Ausrichtung der Federal Reserve – vereinfacht: Während die Inflationsrate langsam in Richtung eines nicht mehr ganz so unbedenklichen Niveaus anzieht, verweist die Jahresrate exklusive Nahrung und Energie ohnehin bereits seit nahezu einem Jahr auf einen durchaus erhöhten Preisdruck. Entsprechend dürfte die Federal Reserve diese Tendenzen zum Anlass nehmen und im Dezember eine moderate Zinsanhebung vornehmen.

Fazit: Die Konsumentenpreise zogen wie erwartet im September um 0,3% M/M an, was die Inflationsrate auf 1,5% hochschnellen ließ. Die Kernrate zeigt mit 2,2% ohnehin bereits seit längerem einen erhöhten Preisdruck an. In den kommenden Monaten muss basisbedingt mit einem Anstieg der Inflationsrate sogar auf über 2% gerechnet werden – selbst bei einem konstanten Ölpreis. Zumindest die geldpolitischen Falken in der Federal Reserve werden diese Tendenzen in ihrer Argumentation heranziehen, um für eine moderate Zinsanhebung im Dezember zu plädieren. Für den geldpolitisch relevanten Indikator Inflationsrate gilt deshalb derzeit der wohl passende Vergleich: The Rise of the Morning Sun – absehbar und unvermeidbar!

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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