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National-Bank: Stanley Fischer sieht die Fed nahe ihrer Zielsetzung

18.10.2016 09:05 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Mehr oder weniger über den gesamten Handel am Montag wirkten die Aussagen der Fed-Chefin vom Freitag noch nach. Die Möglichkeit, die Fed können das Überschießen der Konsumentenpreise über die 2%- Marke zulassen, sofern es sich um einen temporären Effekt handeln würde, verschreckte die Investoren. Heute werden diese einmal mehr zur Kenntnis nehmen müssen, das die Preissteigerungsrate auf Jahresbasis bei der Kernrate der Verbraucherpreise erneut oberhalb dieser Marke ausfallen wird. Und das erfolgte bereits mehrere Monate hintereinander. Bislang hat die US-Notenbank das nicht gewürdigt und dürfte sich in Anbetracht der Aussagen der Fed-Chefin damit auch derzeit nicht beschäftigen. Dennoch geht das stimmberechtigte FOMC-Mitglied Stanley Fischer davon aus, dass die Fed der Erreichung ihrer Ziele nah sei. Das spricht einmal mehr für eine Leitzinserhöhung im Dezember. Allerdings gehörte er auch zu dem Kreis, der um das Treffen in Jackson Hole für eine Zinserhöhung warb. Letztlich stimmte er jedoch auf der letzten Tagung des FOMC für die Beibehaltung des aktuellen geldpolitischen Kurses.

Mit einem Blick auf das verarbeitende Gewerbe hätten die US-Notenbanker gute Gründe, ihre aktuelle Geldpolitik beizubehalten. Erwartungsgemäß fielen sowohl Industrieproduktion als auch Kapazitätsauslastung schwach aus. Sollte die Fed die Leitzinsen erneut erhöhen, so dürfte das kurzfristig zu einer weiteren Aufwertung des USD führen und damit die Wettbewerbsfähigkeit der US-Industrie schwächen. Das verarbeitende Gewerbe bleibt die Achillesferse des US-Aufschwunges und eine Verbesserung ist auch nach vielen Jahren Aufschwung nicht in Sicht.

Die künftige Geldpolitik der EZB bleibt wegen der anstehenden Tagung des EZB-Rats ebenfalls auf der Tagesordnung. Mario Draghi wird wohl nicht darum herum kommen, etwas zum QE-Programm am Donnerstag zu sagen. Dass gerade die Kurse der Bundesanleihen so deutlich unter Druck gerieten, könnte der Erwartungshaltung geschuldet sein, wonach die EZB für einen begrenzten Zeitraum vom Ankauf von Anleihen gemäß des Kapitalschlüssels der EZB abweichen könnte. Das dürfte jedoch rechtliche Konsequenzen haben. Außerdem veröffentlicht die EZB den Lending Survey. Wahrscheinlich haben die Banken ihre Kreditvergabestandards mit einer Ausnahme gelockert. Die Ausnahme betrifft die Vergabe von Hypothekenkredite an Private. Die Banken dürften die Standards hier restriktiver gestaltet haben. Die Kreditvergabestandards sollten also nicht das Problem sein. Vielmehr wird die Kreditnachfrage einmal mehr nicht sonderlich stark ausfallen, weil die Unternehmen gute Bedingungen für neue Investitionen vermissen. Zudem zeichnet sich ab, dass DBRS am Freitagabend das Rating von Portugal (noch) nicht anpassen wird, so dass das Land den Investment Grade-Status von einer Ratingagentur zuerkannt bekommt. Endgültige Klarheit wird es jedoch erst am Freitagabend geben.

Der Bund Future dürfte behauptete in den Tag starten und zwischen 162,90 und 164,05 schwanken. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte sich zwischen 1,72 und 1,85% bewegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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