4investors Exklusiv

Aktien

Branchen- und Themenspecials

Ihre privaten Finanzen

National-Bank AG

National-Bank: Die „Hard Brexit“-Debatte erhält neue Nahrung

07.10.2016 09:06 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Ohne Zweifel wird der US-Arbeitsmarktbericht für den September das Tagesereignis sein. Nachdem die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestern erneut deutlich gefallen ist, wird nun ein ausgezeichneter Arbeitsmarktbericht erwartet. Schließlich fiel die Zahl der Erstanträge auch in den vergangenen Wochen sehr niedrig aus. Sollte es also tatsächlich zu einem sehr guten Arbeitsmarktbericht mit einer Steigerung der durchschnittlichen Stundenlöhne kommen, wird die Diskussion über den nächsten Leitzinsschritt an Fahrt gewinnen. Als wahrscheinlichster Termin wird dann immer noch der Dezember gelten. Zudem hätten nach der Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten zahlreiche US-Notenbanker Gelegenheit, zu den Werten sofort Stellung zu beziehen, denn die Rednerliste ist lang. Vor allem darf man auf die Aussagen von Lael Brainard gespannt sein. Sie hat sich bislang vehement gegen eine weitere Erhöhung der Fed Funds Zielzone ausgesprochen. Vermutlich wird selbst ein Bericht, der eine ausgezeichnete Verfassung des US-Arbeitsmarktes signalisiert, ihre Einschätzung nicht ändern.

Auch die Tapering-Diskussion hatte gestern Einfluss auf die Marktentwicklung. Der Chefvolkswirt der EZB hat mit Aussagen, wonach die EZB die ultralockere Geldpolitik beibehalten wird, den Versuch unternommen, die Markterwarten wieder in eine andere Richtung zu lenken. Ob ihm das gelungen ist, lässt sich noch nicht endgültig absehen. Die Investoren werden ähnlich wie bei der Fed bis Dezember gedulden müssen, bis es zum QE-Programm der EZB Neuigkeiten geben wird. Spekulationen über das Auslaufen des QE-Programms sind jedoch verfrüht, es sei denn, die Inflationsraten würden doch schneller anziehen, als es die EZB bislang prognostiziert. Neben der EZB rücken in Europa die iberische Halbinsel und UK in den Fokus. Die beiden Länder der iberischen Halbinsel müssen nachgebesserte Haushaltsplanungen bei der EU-Kommission einreichen, nach denen die Defizitzielvorgaben glaubhaft erreichbar sein müssen. Der Vizepräsident der EU-Kommission hat damit gedroht, beiden Ländern die Mittel aus den Strukturfonds einzufrieren, sollten die Länder nicht liefern. Hinsichtlich UK hat sich der Ton zwischen den handelnden Parteien verschärft. Ein „Hard Brexit“ – UK tritt ohne Zugang zum EU-Binnenmarkt aus – wird immer wieder thematisiert. Heute Morgen kann man das besonders in der Entwicklung USD/GBP ablesen: GBP-Schwäche.

In Anbetracht des anstehenden US-Arbeitsmarktberichts sowie den Aussagen der US-Notenbanker verlieren anderen Ereignisse wie die Bekanntgaben der Daten zur deutschen und französischen Industrieproduktion an Bedeutung. Selbst die aktuelle Diskussion hinsichtlich Fördermengenbegrenzungen von OPEC-/nicht OPEC-Ländern verliert kurzfristig an Bedeutung. Die Investoren dürften bis zum Arbeitsmarktbericht zurückhaltend agieren, was dem Bund Future eine behauptete Eröffnung bescheren dürfte. Im weiteren Tagesverlauf dürfte er zwischen 163,55 und 164,75 notieren. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte sich zwischen 1,66 und 1,80% bewegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

4investors-News - National-Bank AG

DGAP-News dieses Unternehmens