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National-Bank: Sorge über die Stabilität des europäischen Bankensektors

30.09.2016 09:59 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die US-Notenbanker haben gestern einmal mehr deutlich gezeigt, dass sie hinsichtlich der künftigen Geldpolitik uneinig sind. Ob es einen Zins-schritt im Dezember geben wird, bleibt daher offen. Immerhin könnte die Bekanntgabe der PCE-Deflatoren am heutigen Nachmittag dazu beitragen, dass das Pendel sich weiter in Richtung Zinserhöhung bewegt. Schließlich soll die Kernrate des Inflationsmaßes wieder etwas mehr in Richtung der 2% auf Jahresbasis bewegen. Zudem wird der endgültige Wert des Indikators der Uni Michigan sowie der Chicagoer Einkaufsmanagerindex veröffentlicht. Letzterer könnte durchaus enttäuschen, denn das verarbeitende Gewerbe weißt weiterhin keine Dynamik aus. Dazu gibt es Daten zu den persönlichen Einkommen und Ausgaben der US-Amerikaner. Sollten diese im Rahmen der Schätzungen ausfallen, so wäre das einmal mehr ein Anzeichen dafür, dass man sich auf den privaten Verbrauch in den USA als Wachstumsmotor wird verlassen können.

Immerhin gab es einige positive Nachrichten aus Europa: Die Stimmungsindikatoren der EU-Kommission konnten überwiegend zulegen. Der Schock vom UK Referendum scheint vorerst verarbeitet zu sein. Sollte sich der Termin für den Beginn der Austrittsverhandlungen irgendwann in der Zukunft abzeichnen, so dürften die Sorgen vor den Auswirkungen des Austritts erneut zunehmen. Auch das Anziehen der Konsumentenpreise nach vorläufigen Schätzungen für Deutschland wurde als positives Ereignis wahrgenommen. Das könnte sich heute mit weiteren Werten von einzelnen Euroländern sowie dem Euroraum insgesamt durchaus fortsetzen.

Überlagert werden die Konjunkturdaten derzeit jedoch von erneut überall aufflackernden geopolitischen Risiken. Die Sorgen über den Zustand des europäischen Bankensektors nehmen erheblich zu. Dementsprechend bemühen sich derzeit gerade Vertreter der EZB darum, die Wogen mit Hinweisen auf die deutlich verbesserte Eigenkapitalausstattung sowie engmaschigere Regulierung zu zerstreuen. Mit Blick auf die Entwicklung an den asiatischen Aktienmärkten dürfte es aber insgesamt einen risk off-Tag geben. Immerhin konnte der der Stimmungsindikator für die chinesische Industrie die Erwartungen erfüllen. Er liegt mit 50,1 Punkten sogar ganz leicht im Bereich, der auf eine Expansion der Wirtschaftsleistung hindeutet.

Der Bund Future dürfte in diesem Umfeld freundlich in das lange Wochenende starten. In Anbetracht der Gesamtsituation werden sichere Anlagehäfen den ganzen Tag über gesucht sein. Der Bund Future dürfte zwischen 165,30 und 166,70 notieren. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte sich zwischen 1,50 und 1,62% bewegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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