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National-Bank: Fokus liegt auf den Tagungen der geldpolitischen Gremien

19.09.2016 09:48 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

All diejenigen, die sich vorstellen können, dass die Fed bereits am Mittwoch an der Zinsschraube dreht, dürften sich von den US-Preisdaten bestätigt fühlen. Die Preise stiegen nämlich sowohl im Monats- als auch Jahresvergleich leicht stärker an, als es geschätzt worden war. Die Kernrate liegt auf Jahresbasis nun bei 2,3%. Sollte an den Gerüchten, die OPEC könnte sich mit einigen Nicht-OPEC-Mitgliedern auf einem Sondertreffen im Oktober doch auf Maßnahmen zur Stabilisierung der Ölpreise verständigen, etwas dran sein, so liefen die positiven Energiepreiseffekte endgültig aus. Allerdings haben sich irgendwelche Verständigungen auf eine Stabilisierung der Ölpreise bisher immer als Falschmeldung heraus gestellt, denn die Interessen lagen zu weit auseinander. Eine Einigung auf den status quo bei Fördermengen würde nur den aktuellen Angebotsüberhang manifestieren und ein stärkerer Anstieg der Ölpreise für eine Zunahme der US-Frankingaktivitäten sorgen.

Die US-Notenbanker werden nicht umhin kommen, den aufwärtsgerichteten Preistrend in ihren Überlegungen zu berücksichtigen. Zugleich hat einmal mehr die erwartete Aufhellung eines Stimmungsindikators nicht stattgefunden. Der Indikator der Uni Michigan verharrte auf dem Vormonatsniveau. Es gab also keine Aufhellung bei der Konsumneigung der US-Amerikaner. Nichtsdestotrotz deutet der aktuelle Wert darauf hin, dass die US-Bürger in Konsumlaune sind. Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt macht das möglich.

Wer sich von dem Treffen der EU-Regierungschefs in Bratislava deutliche Signale gewünscht hat, wie es mit der Europäischen Union nun weiter gehen wird, wurde enttäuscht. Signale des Aufbruchs sehen anders aus. Wie die Union mehr Wachstum generieren will, um dem Problem der hohen Arbeitslosigkeit endlich entgegen zu wirken, ist ebenfalls nicht deutlich geworden. Vielmehr wird der Konflikt zwischen einem auf lockerer Fiskalpolitik setzende und einer auf Sparen und Strukturreformen setzenden Gruppe immer deutlicher. Neu ist das nicht. So einen Konflikt kann die Union derzeit jedoch überhaupt nicht gebrauchen.

Die heute anstehenden Konjunkturdaten sind insgesamt von untergeordneter Bedeutung. Die Notenbankern werden den Ton angeben. Morgen beginnen sowohl die geldpolitische Tagung der Bank of Japan als auch des FOMC. Die Entscheidung der BoJ wird am Mittwochmorgen bekanntgegeben. Die Erklärung mit anschließender Pressekonferenz der Fed folgt am Abend. Hinsichtlich der BoJ halten sich hartnäckig die Wünsche nach einer erneuten Lockerung der Geldpolitik. Vermutlich wird die japanische Notenbank dieses Wünschen auch nachkommen. Ob das jedoch irgendetwas an Nutzen haben wird, ist zu bezweifeln.

Die Investoren werden sich in den kommenden Tagen mit Positionierungen zurückhalten. Sie werden die Entscheidungen der beiden Notenbanken abwarten. Der Bund Future dürfte kaum verändert in den heutigen Handelstag starten. Von großem Interesse ist es, wie die langlaufenden belgischen Staatsanleihen in diesem Umfeld aufgenommen werden. Sie dürften zwar ausreichend Abnehmer finden. Das belgische Schatzamt dürfte jedoch kleinere Renditezugeständnisse machen. Im Tagesverlauf sollte der Bund Future zwischen 163,40 und 164,75 notieren. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries dürfte sich zwischen 1,63% und 1,75% bewegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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