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National-Bank: Bringt der US-Arbeitsmarktbericht mehr Klarheit für den Kurs der Fed?

02.09.2016 09:44 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die Markit Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitenden und das Dienstleistungsgewerbe für verschiedene Euroländer boten wenig Überraschendes. Im Durchschnitt gingen sie leicht zurück. Italien und Frank-reich fielen negativ auf, was allerdings zu erwarten war. Insgesamt deutet die Stimmung der Einkaufsmanager jedoch auf eine Fortsetzung des moderaten Aufschwungs hin. Außerdem scheint man auf der Insel eben-falls aus dem Stimmungstief herauszukommen, das nach dem Referendum herrschte. Die Briten bleiben ja noch mindestens zwei Jahre Mitglied der EU. Es ist also genügend Zeit, um über alternative Strategie nach dem Ausstieg aus der EU nachzudenken. Außerdem hat es die britische Regierung nicht sonderlich eilig mit der formellen Einleitung der Austrittsgespräche. Man könnte fast meinen, es herrscht schon wieder so etwas wie „business as usual“. In zu großer Sicherheit sollte man sich jedoch nicht wiegen. Wenn die britische Regierung die Austrittsverhandlungen offiziell einleitet, wird das zumindest kurzfristig nicht ohne Reaktion bleiben.

Aus den USA gab es dagegen schlechte Nachrichten. Nicht nur, dass der Automobilmarkt dort wohl nicht mehr recht läuft, sondern auch im verarbeitenden Gewerbe haben sich die Aussichten erwartungsgemäß verschlechtert. Der ISM für das verarbeitende Gewerbe ist nach wenigen Monaten über der Marke von 50 Punkten nun wieder unter diesen Wert gefallen. Stimmung und harte Fakten passten längere Zeit nicht zusammen, denn die gute Stimmung hätte ihren Widerhall in harten Daten finden müssen. Das war und ist bisher jedoch nicht der Fall. Dass sich dadurch die Wahrscheinlichkeit für Leitzinserhöhungen durch die Fed vermindert hat, ist hingegen nicht zu erwarten. Die US-Notenbanker dürften bei ihren Entscheidungen die Währungsentwicklung sowieso im Blick haben. Den US-Konsum sollte die anhaltende Schwäche im verarbeitenden Gewerbe nur wenig beeinflussen, denn die überwiegende Zahl der neuen Arbeitsplätze wird im Dienstleistungssektor geschaffen. Erst eine Schwäche in diesem Segment der Wirtschaft dürfte den US-Notenbanker zu denken geben.

Die Struktur des heutigen Arbeitsmarktberichtes wird der der letzten sehr ähnlich sein. Vor allem der Dienstleistungssektor wird Personal eingestellt haben, was zugleich den Anstieg der durchschnittlichen Stundenlöhne begrenzt. Die Jobs sind überwiegend schlecht bezahlt. Immerhin dürften erneut konsumnahe Schichten besonders profitieren, was wiederum zur Stützung des privaten Verbrauchs führen wird. Der Arbeitsmarktbericht dürfte insgesamt solide ausfallen. Sofern mindestens 100 Tsd. neue Stellen geschaffen worden sind, bleibt eine baldige Leitzinserhöhung im Bereich des Möglichen.

Mit den Vorgaben aus Asien dürfte der Bund Future mit leichten Kursverlusten in den Handelstag starten. Bis zum frühen Nachmittag wird er sich nur wenig bewegen und sollte zwischen 166,65 und 168,15 notieren. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte sich zwischen 1,52% und 1,65% bewegen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der National-Bank AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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